700.000 € für Neustrelitz - Mirow
172 171–1 steht abfahrbereit in Mirow - Foto (28.12.2012): Frank Thürmer
[8. September 2013] Zur Steigerung der Attraktivität investiert das Infrastrukturministerium 700.000 Euro in die Eisenbahnstrecke Neustrelitz-Mirow.
Im Dezember des vergangenen Jahres hat der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Rahmen eines Modellprojektes die Bestellung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) auf der Strecke Neustrelitz – Mirow übernommen. Die Regio Infra Nord-Ost GmbH, die Bahnstrecken in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern betreibt, hat den Betrieb der Schieneninfrastruktur von der DB Netz AG übernommen.
Zur Senkung der laufenden Betriebskosten und zur Verbesserung der Attraktivität sind verschiedene Baumaßnahmen notwendig. Die dafür anfallenden Kosten werden vollständig durch das Land gefördert.
„Ich habe immer betont, dass uns viel am Erfolg des Modellprojekts auf der Strecke Mirow-Neustrelitz liegt. Mit dieser 100prozentigen Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur erleichtern wir ein reibungsloses und attraktives Angebot auf der Schiene. Darüber hinaus sieht das laufende Modellprojekt die Vernetzung von Bus, Schiene und flexiblen Bedienformen vor. Diese Mischung aus gezielten Investitionen und einer Optimierung der Schnittstellen von Bus und Bahn kann eine Blaupause für weitere Regionen werden", so Infrastrukturminister Volker Schlotmann.
Zu dem geförderten Maßnahmenstrauß gehört ein neuer Haltepunkt Weisser See. Der Bahnhof Zirtow wird in einen ohne Personal besetzten Haltepunkt umgewandelt und der Oberbau des Hauptgleises wird saniert, um eine Langsamfahrstelle zu beseitigen. Zusätzlich wird der Bahnübergang in Zirtow mit einer dem Stand der Technik entsprechenden Schrankenanlage ausgerüstet. Weiterhin wird der derzeit nicht für den Reiseverkehr genutzte Bahnhof Neustrelitz Süd reaktiviert und an die Strecke nach Mirow angebunden
Alle Baumaßnahmen sollen noch in diesem Jahr beginnen und in der ersten Jahreshälfte 2014 abgeschlossen werden.
Neben der einmaligen Förderung der Infrastruktur wird der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte jährlich mit 300.000 Euro Betriebskostenzuschuss während der Laufzeit des Modellversuchs unterstützt.
Quelle: Nr. 152/13 - 08.09.2013 - EM - Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung
Unser Tipp zum Weiterlesen:
Die Leicht- Verbrennungstriebwagen (LVT) der Deutschen Reichsbahn
Die Baureihen VT 2.09 (BR171/172, 771/772) und VT4.12 (BR173)
Sie sind mittlerweile Kult bei Eisenbahnfreunden: Die „Leicht-Verbrennungstriebwagen“ (LVT) der Baureihe VT 2.09 der Deutschen Reichsbahn der DDR. Die zweiachsigen roten Triebwagen sind seit Jahren durch ihre liebevoll-respektlosen Bezeichnungen wie „Blutblase“ oder „Ferkeltaxi“ überall bekannt. Der EK konnte für dieses spannende Baureihen-Buch Dipl.-Ing. Bernd Friedrichs – ausgewiesener Kenner dieser aus drei Unterbaureihen zwischen 1962 und 1968 beschafften Triebwagenbaureihe – gewinnen. Der Autor war ab 1965 als Entwicklungsingenieur in der VES/M Halle Themenbearbeiter für Brennkraft-Triebwagen. Er begleitete die DR-LVT jahrelang. Hier beschreibt er detailliert das Entstehen und die Technik dieser Triebwagen.
Erstmalig werden auch die letztlich erfolglosen Bemühungen der DR zur Beschaffung eines vierachsigen Mittelstreckentriebwagens beschrieben und die beiden glücklosen Baumuster-Fahrzeuge der Baureihe VT 4.12. Selbstverständlich werden die Rekonstruktion der LVT ab 1992, der Umbau zweier Triebwagen auf Erdgasantrieb und der Verbleib der ins Ausland nach Kuba, Osteuropa und Afrika verkauften Fahrzeuge wie auch die museal erhaltenen Triebwagen behandelt. Andreas Stange hat in bewährter Weise den Einsatz in den Direktionen beschrieben und mit einem umfangreichen Statistikteil versehen.
Das Standardwerk über die Reichsbahn-LVT mit 320 Seiten und 513 Abbildungen, davon 89 in Farbe, ist im Buchhandel unter der ISBN 978-3-88255-231-7 und im EKshop.de unter der Artikel-Nr.:231 für nur € 49,90 erhältlich.
Unser DVD-Tipp:
VT 172/772 Retter der Nebenbahnen im Osten - die Ferkeltaxe
Im Westen waren es die roten Schienenbusse – im Osten hießen sie „Ferkeltaxen“, die den Nebenbahnbetrieb in den fünfziger Jahren retten sollten. Mittlerweile ist nun auch das östliche Pendant den Weg des alten Eisens gegangen bzw. nach Rumänien oder Kuba verkauft worden. Nach zwei Baumustern (geliefert 1959) begann 1962 der Serienbau, der sich bis 1969 erstreckte. Fast 40 Jahre lang waren nun die kleinen roten Leichtverbrennungstriebwagen im planmäßigen Dienst. Zwar brachte die Wende noch die Modernisierung, doch der Betrieb bei der DB endete schließlich Ende 2003, die letzten Fahrzeuge wurden im Januar 2004 ausgemustert.
In 45 Minuten lassen wir die Geschichte in vielen historischen Einstellungen Revue passieren – vom Bau in Bautzen, vom Betrieb bei der Reichsbahn, bei der DB und den Museumsferkeltaxen heute. Reichsbahn-Nebenbahnflair gestern und heute. Dieser Film ist ein Muss für jeden Bahnfreund.
Die DVD mit einer Laufzeit von 45 Minuten ist im EKshop.de unter der Bestellnummer 8106 für nur € 19,80 erhältlich.