Eisenbahn-Kurier 02/2012
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Vorbild-Themen
- Brennpunkt Eisenbahn: Aktuelles entlang der Schiene
- Fertigung der Baureihe 430 – neue S-Bahn-Züge für Stuttgart und Frankfurt (M)
- Die HLB im Lahntal-Vogelsberg-Rhön-Netz: NE-Bahnen aktuell
- „Dreht sie um“ – Württembergs Lokomotivdrehscheiben 1927
- Stelle—Lüneburg – dreigleisiger Ausbau der Hauptabfuhrstrecke
- Endet Europa am Brenner? – Die Brenner-EC als Spielball nationaler Interessen
- Rückblick: Schienenbusse im Hersfelder Land – unterwegs mit der Hersfelder Kreisbahn
- Einst & Jetzt – das Bw Sangerhausen
- Die Doppelstockzüge der Deutschen Reichsbahn: Das Vorbild und die neuen H0-Modelle von Rivarossi
- Kabinentender-Erinnerungen – Anekdoten aus dem Bahnalltag mit der „BR 50 Kab“
- Globetrotter Turkmenistan – neue Strecken auf alten Wegen
Endet Europa am Brenner?
1216 012/E 190 012 ist mit EC 80 im November 2010 auf der Brennersüdrampe unterwegs und hat gerade den unlängst umgebauten Bahnhof Freienfeld erreicht;
Aufnahme: Claudia Wippert Wer in den letzten Jahren für eine Reise von München über den Brenner nach Norditalien die Eisenbahn als Verkehrsmittel wählte, dem dürfte der merkliche Niedergang dieser traditionellen Verbindung nicht entgangen sein. Verspätungen und die oft als „schmuddelig“ empfundenen Wagen der italienischen FS (Ferrovie dello stato) prägten sich in das Gedächtnis ein und waren für sachkundige Reisende Indiz für fehlendes Interesse der innerhalb der FS für den Personenverkehr zuständigen Tochter Trenitalia. Während im grenzenlosen Europa jährlich rund 2 Mio. Lkw und 10 Mio. Pkw ohne Halt den Brenner passieren, kann man auf dem österreichisch-italienischen Grenzbahnhof immer noch die Verschlafenheit europäischer Eisenbahnpolitik vergangener Jahrzehnte erleben …
Kabinentender-Erinnerungen
Die 50 1847 vom Bw Düren – hier an der Großbekohlungsanlage des Bw Köln Bbf – war die erste 50er mit Kabinentender, die Gerhard Moll zu sehen bekam. Er war so entsetzt, dass er dieses Foto zunächst nicht aufnehmen wollte;
Aufnahme: Gerhard MollViele von Ihnen wissen, dass Gerhard Moll im Südteil des Rothaargebirges zu Hause ist und einen Großteil seines Berufslebens in den bei Eisenbahnfreunden einst sehr populären Wuppertaler Direktionsbereichen Erndtebrück, Siegen, Kreuztal, Finnentrop und Betzdorf zubrachte. Und von hier stammen die beiden kurzen Anekdoten, die allerdings nicht Gerhard Moll persönlich, sondern vielmehr seine Kollegen betrafen:
»In den Jahren nach 1960 tauchten auch bei der BD Wuppertal Lokomotiven der Baureihe 50 mit Kabinentendern auf – meist kamen diese damit nach sowieso fälligen AW-Aufenthalten in ihre Heimat-Bw zurück. Fast ausnahmslos war den Eisenbahnern schon von Weitem anzusehen, was sie von den derart „verunstalteten Loks“ hielten und fragten sich, „für was denn das gut sein solle!“ Dazu konnte der damalige Chef des zuständigen AW Lingen eine treffende Antwort geben: „Der Tenderumbau war eine hervorragende Arbeitsbeschaffungsmaßnahme!“ …«
Doppelstockzüge der Deutschen Reichbahn
Als Steuerwagen dient ein umgebauter Vorkriegs-Gepäckwagen. Die Aufnahme entstand in Kurort Rathen; Aufnahme: Georg Otte/EK-VerlagSie prägten viele Jahrzehnte lang den Berufsverkehr in der DDR: die Doppelstockzüge der Deutschen Reichsbahn. Ihre Konstruktion war so erfolgreich, dass der Hersteller – der VEB Waggonbau Görlitz –diese Wagen auch an andere Bahnverwaltungen des Ostblocks liefern konnte.
Entstehungsgeschichte: Die Deutsche Reichsbahn sah sich mit dem Wiedereinsetzen und dem Ansteigen der Industrieproduktion vor der Aufgabe, genügend Kapazitäten im Berufsverkehr zur Verfügung zu stellen. Mit dem bisher vorhandenen Wagenmaterial, das zudem durch den Krieg in einem schlechten Zustand war, konnte diese nicht vernünftig gelöst werden. Daher veranlasste die Generaldirektion der DR 1950 die Erstellung von Entwürfen für Reisezugwagen speziell für den Berufsverkehr …
Württembergs Lokomotivdrehscheiben 1927 –
ein Blick in die Vergangenheit
Nach der Fertigstellung des „neuen“ Lokbahnhofs Horb (von April bis November 1927 erbaut), ließ die DRG dieses Bild mit 57 417 (wü. Hh) auf der Drehscheibe anfertigen; Aufnahme: Slg. AK Eisenbahnhistorie Württemberg
Aus einem Nachlass konnten die Männer vom Arbeitskreis Eisenbahnhistorie Württemberg einen Bildfahrplan von 1927 auswerten. Im Bildfahrplan selbst sind neben den Zugverbindungen, die im Gegensatz zu den Kursbüchern auch Güter- und Leerzüge enthalten, weitere für den Betrieb wichtige Informationen enthalten: Steigungsstrecken, Kurvenradien, Gleislängen in Bahnhöfen, welche Strecken für Schiebebetrieb gekennzeichnet sind, wo es Wasserstationen gibt, welche Streckenabschnitte Blocksicherung besitzen und wie weit die einzelnen Stationen voneinander entfernt sind.
Interessant für den Einsatz der damals praktisch allein vorherrschenden Dampflokomotiven war die Nutzbarkeit vorhandener Drehscheiben. Alle Schlepptenderlokomotiven und einige Tenderlokomotiven erlaubten bei Rückwärtsfahrt nur geringere Fahrgeschwindigkeiten als bei Vorwärtsfahrt. Daher war es nicht unerheblich, an welchen Orten die Möglichkeit bestand, Maschinen zu wenden. Württemberg war rund sieben Jahre nach Gründung der Deutschen Reichsbahn an vielen Stellen noch mit Drehscheiben aus der Frühzeit versehen, die ehemalige Standard-Drehscheibe in Württemberg maß nur 10,8 m im Durchmesser …
Globetrotter: Turkmenistan
Die Türkmenbashi-Moschee in Göktepe steht in direkter Nähe zum Bahnhof;
Aufnahme: Johannes Glöckner
Nach dem Zerfall der Sowjetunion haben die alten Handelswege entlang der Seidenstraße neue Bedeutung bekommen. Auf dem Weg von China nach Europa ist dieser Korridor durch Zentralasien – vorbei an Russland und dem Iran – wieder eine Alternative zum Seeweg. Und dieser Weg führt durch das Wüstenland Turkmenistan. Es ist reich an Öl und Gasvorkommen, wird totalitär regiert und gleicht einem stalinistischen Disneyland mit ausgeprägtem Personenkult.
Vielleicht ist es gerade diese seltsame Mischung aus vergangenem Ostblock-Flair und monumentalen Prunkbauten, dieser Mix aus neuem Reichtum auf dem Boden historischer Seidenstraßen-Schätze, der Touristen anzieht. Turkmenistan, weil die ehemalige Sowjetrepublik ihr Streckennetz einerseits völlig neu ausrichten musste, und weil andererseits – wie zu Sowjetzeiten – bis heute alles geheim ist. Davon muss man sich jedoch nicht abschrecken lassen. Fragt man etwa auf einem Bahnhof, wie viele Züge auf der neuen Strecke durch die Wüste Karakum verkehren, wird man auf die Geheimhaltung verwiesen. Dafür aber wird jeder Einheimische in der Nähe des Bahnhofs die Frage ohne Zögern beantworten.…
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Modell-Themen im EK 02/2012
- FREMO-Treffen in Hemer – mehr als „nur“ Betrieb nach Fahrplan
- Kleiner Bahnhof – ganz groß: Empfangsgebäude Mölln von Moebo in H0
- Die stärkste Dampflok ganz groß – die Baureihe 45 von Kiss in 1:32
- Endlich in unserer „Mitte“: Die Baureihe 38.10-40 (preuß. P 8) von Roco in TT
- Moderner Nahverkehr der fünfziger Jahre: die dreiachsigen DB-Umbauwagen von Lenz in 0
- Miniaturbahn digital: Es werde Licht … – T4T im Personenzug-Einsatz
- Attraktiver H0-„Winzling“: die bayerische D VI von Fleischmann
- Die DR-Neubaudampflok der Baureihe 50.40 – H0-Neuheit von Roco
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DR-Doppelstockzüge von Rivarossi
Rivarossi liefert die DR-Doppelstöcker zwei- und vierteilig; Foto: jsk
Lange Zeit war das Modell von Schicht aus DDR-Produktion der einzig erhältliche Doppelstockzug der DR in H0. Nach der Wende erlebten die Wagen bei Sachsenmodell noch einmal eine kurze Wiederauferstehung. Heutigen Modellansprüchen konnten sie aber nicht mehr wirklich genügen.
Nun hat sich Hornby/Rivarossi der Doppelstockzüge der Deutschen Reichsbahn neu angenommen. Seit einigen Wochen sind der vierteilige Zug als DB 13ümpe in der Ursprungsausführung der Epoche III und in Epoche IV als Wendezug DBv in den Farben der Rostocker S-Bahn sowie – ebenfalls in Epoche IV – als zweiteiliger DBx im Fachhandel erhältlich …
Fremo-Treffen in Hemer
Der Blick über die beiden großen H0-Arrangements (außen H0fine, innen FREMO:87); Foto: FZ
Das Grohe-Forum in Hemer bot ideale Voraussetzungen für ein größeres Fremo-Treffen. In der großen Sporthalle konnten auf 1.200 m² vier unabhängige Arrangements der Gruppen FREMO:87, H0fine, FiNescale und FREMO:32 (auf der Galerie) aufgebaut werden. Für die FREMO:87-Gruppe war es das wahrscheinlich bislang größte, auf jeden Fall aber das Arrangement mit den meisten Streckenästen. Entsprechend komplex (und für die Beteiligten abwechslungsreich) fiel das Fahrplankonzept aus.