EK April 2017

Eisenbahn-Kurier 4/2017

Vorbild-Themen

  • Brennpunkt Eisenbahn – Aktuelles entlang der Schiene
  • Baureihe 644 aktuell – Neubeginn nach zahlreichen Abstellungen
  • Urlaub in Seefeld – Ferienquartier „mit Blick auf die Bahn“
  • Neues aus Kassel: Aktuelle TRAXX-Produktion bei Bombardier
  • 960-t-Schnellzug mit 01.10: Was vermögen Mensch und Maschine zu leisten?
  • Baureihen 139/140 – Bei NE-Bahnen hochbegehrt
  • „Rodelblitz – Simply the best“! Rückblick auf die Saison 2017
  • Per Mauersegler nach Moskau – RŽD-Talgo jetzt auch ab Berlin
  • Einst & Jetzt – Südbrücke Mainz
  • Wendeopfer WPX-Weitstreckenwagen – Verhindertes Mega-Projekt des DDR-Waggonbaus
  • Globetrotter – Bahnen im Baltikum – Litauens Eisenbahn heute

Baureihe 644 aktuell – Neubeginn

Foto: Peter SchierschkeFoto: Peter Schierschke Vor zwei Jahren schienen die diesel­elektrischen Talent-Triebwagen der Baureihe 644 fast am Ende zu sein. Doch alle bereits an das Stillstandsmanagement übergebenen Einheiten wurden inzwischen reaktiviert, um sie für die neuen 644-Heimatwerke Ulm, Haltingen, Dortmund Bbf und Münster aufzuarbeiten. Von ursprünglich 63 gebauten Einheiten sind somit nun wieder 60 aktiv.

Womit zunächst niemand gerechnet hatte: Die Abstellungen der 644 bedeuteten nicht das endgültige Ende der Triebzüge. Im Rahmen des bundesweiten Trends, die 628/928 abzulösen, entschied man sich bei DB Regio Baden-Württemberg, einen Teil der Kölner „Talent“ zu übernehmen und zu reaktivieren. Sowohl bei der Regionalbahn Alb-Bodensee (RAB) in Ulm als auch bei DB Regio Südbaden in Haltingen wollte man außer der Baureihe 628/928 auch einige in Doppeltraktion eingesetzte einteilige Neubau-Triebwagen – in Ulm der Baureihe 650 und in Haltingen der Baureihe 641 – ersetzen. Beide Baureihen verfügen nicht über das große Platzangebot der „Talent“ von 159 Sitzen und zwölf Fahrradstellplätzen sowie ihre Geräumigkeit auch in Bezug auf den Platz für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer (mit einer Einfahrrampe). Die ausgesuchten 644 wurden von Hamm oder Deutzerfeld ins Ausbesserungswerk Kassel überführt, wo sie eine neuartige Hauptuntersuchung IS 730 mit vollständiger Aufarbeitung, Neuanstrich und Redesign der Inneneinrichtung erhielten …

Urlaub in Seefeld

Foto: Karl Gerhard BaurFoto: Karl Gerhard Baur Regelmäßig verbrachte EK-Autor Karl Gerhard Baur seit den siebziger Jahren mit seiner Familie Urlaub in Seefeld in Tirol. Dabei erkundete und dokumentierte er auch immer wieder den dortigen Bahnbetrieb auf der berühmten Mittenwaldbahn.

Österreichs Eisenbahnen vermitteln Eisenbahnfreunden und speziell den Fotografen unter ihnen stets interessante Einblicke und Begegnungen. Die Eisenbahnen des Alpenlandes bieten seit vielen Jahren abwechslungsreiche Züge und Lokomotiven, die in den jüngeren Jahren einer attraktiven Modernisierung unterzogen wurden. Die Bahnen Österreichs verlaufen zum großen Teil in großartigen Landschaften. Seit den siebziger Jahren verbrachte ich regelmäßig Ferien in Tirol und hatte Gelegenheit, das Eisenbahnwesen dort zu erkunden und im Bild festzuhalten. Hiervon sollen dem Leser einige inzwischen historische Aufnahmen vermittelt werden …

Aktuelle TRAXX-Produktion bei Bombardier

Foto: Mathias OestreichFoto: Mathias OestreichMit rund 1.200 gefertigten Exemplaren prägt die zweite Generation der TRAXX-Plattform den Verkehr auf europäischen Gleisen wie derzeit kaum eine andere Lokomotive. Die TRAXX F140 MS (Baureihe 186) hat sich rund 400-mal verkauft. Neben ihr wird auch weiterhin die Dieselvariante TRAXX DE ME (Baureihe 245) mit dem markanten Lokkasten gefertigt. Die 2011 vorgestellte und mittlerweile zugelassene TRAXX AC3 schlägt dagegen den Bogen zur nächsten TRAXX-Generation.

Regelmäßig werfen wir im EK einen Blick auf die aktuellen Aktivitäten der Loksparte bei Bombardier Transportation in Kassel. Zahlreiche der vor gut einem Jahr aufgeführten Maschinen haben das Kasseler Werk mittlerweile verlassen und befinden sich im Einsatz. Neben den zahlreichen Railpool-Lokomotiven kamen zuletzt u. a. noch TRAXX 2 für Akiem sowie weitere TRAXX DE ME für die DB AG in den Auftragsbüchern hinzu…

960-t-Schnellzug mit 01.10 – Was vermögen Mensch und Maschine zu leisten?

Foto: Kurt Reimelt, Sammlung Eisenbahnstiftung Foto: Kurt Reimelt, Sammlung Eisenbahnstiftung Hinter der Faszination Dampflokbetrieb steckt har­te Arbeit. Wie sich ein Heizer fühlt, der einen Schnellzug mit 360 t Überlast mit einer kohle­ge­feuerten 0110 fahren muss, lässt uns Jürgen Munzar miterleben.

Die beste Maschine ist immer nur so gut wie die Menschen, die sie bedienen. Das trifft insbesondere für eine Dampflokomotive und ihr Personal zu. Die Maschine leistet die Arbeit, die dafür benötigte Energie muss jedoch erst einmal erzeugt werden – in Form der Tätigkeit des Heizers. Dies ist eine schwere Arbeit, die dem Mann an der Schaufel viel Kraft, Geschick und Technik in der Feuerführung abverlangt. Eine Rostfläche von ca. 5 m2 wie bei der BR 01 oder 44 richtig zu beschicken, ist schon Schwerstarbeit. Dabei sind natürlich auch das Können und Wissen eines Lokführers gefragt: Er muss die Strecke mit ihrer Führung und ihrer Charakteristik genauestens kennen, mit seiner Maschine voll vertraut sein und oft Millimeterarbeit an Steuerung und Regler leisten. Nur das perfekte Zusammenspiel von Lokführer und Heizer ergibt ein erfolgreiches Team auf der Dampflok. Der Meister und sein Geselle (Heizer) müssen sich ohne viele Worte gut verstehen. Sehr oft bildete eine solche Gemeinschaft eine jahrelange Verbindung, die durchaus sehr freundschaftlich sein konnte.

Wendeopfer WPX – Verhindertes Megaprojekt des DDR-Waggonbaus

Foto: WBA, Dieter SchultzFoto: WBA, Dieter SchultzIn den achtziger Jahren ent­wickelte der VEB Waggonbau Ammendorf für die UdSSR als Nachfolger der SŽD-Weitstreckenwagen die innovative Fahrzeugge­ne­ra­ti­on WPX. Ihre durch den Werksausbau schon vorbereitete Großserienproduktion scheiterte an der Weltgeschichte, diente jedoch dann dem Bau von über 1.500 Weitstreckenwagen und u. a. ICE-Fahrzeugen …

Mit 4.600 Mitarbeitern war der VEB Waggonbau Ammendorf (WBA) der größte Betrieb des Kombinats für Schienenfahrzeugbau (KSFB) der DDR. Der Ursprung des Betriebes liegt in der Gründung der Fa. Lindner im Jahr 1823. Ab 1900 begannen u. a. die Entwicklung und die Produktion von Reisezug- und Güterwagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Jahr 1948 die spezialisierte und umfangreiche Produktion von Weitstreckenpersonenwagen für die damalige UdSSR aufgenommen. Auf der Basis sowjetischer Standards und Fahrzeugkonstruktionen entstand ein Grundtyp WPW (Weitstreckenpersonenwagen), der sich zu einer einmaligen Exportserie mit ständiger Weiterentwicklung herausbildete. Auf dieser Grundlage wurden auch die Weitstreckenspeise- und Büfettwagen konstruiert, deren Produktion u. a. auch im Waggonbau Görlitz erfolgte. 1988 wurden den Sow­jetischen Staatsbahnen (SŽD) der 25.000 Weitstreckenpersonenwagen übergeben. 1989 – im Jahr der politischen Wende – wurden für die SŽD noch ca. 800 Wagen gefertigt.


Modell-Themen im EK 4/2017

Die Baureihe 50 in Spur 0 von Lenz
Commander 2 von Viessmann
E 94/194 in H0 von ESU
Die E 10.3 in H0 von Piko
Kaelble-Kipper K 630 K
Die Baureihe 50 in Spur 0 von LenzFoto: jsk
1/5 
start stop bwd fwd

 

  • Attraktivität des Alltäglichen – Die Baureihe 50 in Spur 0 von Lenz
  • Knoten Güsten in H0 – Teil 1: Bahnhof und Strecke
  • E 94/194 in H0 – Erste Altbauellok von ESU
  • B 58 – das Betonschwellengleis: H0-Gleis realistisch gestaltet
  • Elegante „Bügelfalten-E 10“ – Die E 10.3 in H0 von Piko
  • „An der Nooordseeküste“ – Leuchtturm und Krabbenkutter von Kibri
  • Kaelble-Kipper in H0 – Modellbahn-Werkstatt
  • Nürnberg Digital & Technik – Innovationen & Praktisches
  • DC-Car und die digitale Welt: Das DC-Car-System – Teil 5: Digitale Steuerung
RUBRIKEN:

Flohmarkt • Modellbahn-Kolumne • Neuheiten-Kurier • Veranstaltungen Vorbild/Modell • Impressum/Leserbriefe

B 58 – das Betonschwellengleis: H0-Gleis realistisch gestaltet

Foto: Lars-Christian UhligFoto: Lars-Christian Uhlig

Seit kurzer Zeit steht mit dem H0-Betonschwellengleis Bauart B 58 mit Oberbauform K von Weinert erstmals diese am weitesten bei der DB verbreitete Betonschwellenbauform im Modell zur Verfügung. Lars-Christian Uhlig stellt das neue Gleis vor und zeigt den Weg zu seiner ­perfekten Ausgestaltung …

Bahnknoten Güsten in H0 – Teil 1

Foto: Jürgen WisckowFoto: Jürgen Wisckow

Heute ist der Bahnbetrieb rund um Güsten im Salzlandkreis nur noch ein Schatten seines früheren Umfangs. Bis in die neunziger Jahre war der Ort ein wichtiger Bahnknoten, wo sich die Strecken Magdeburg – Sandersleben, Köthen – Aschersleben und die „Kanonenbahn“ Berlin – Blankenheim trafen. Thomas Micklich, früher Reichsbahner im Bw Güsten, hat sich auf seiner H0-Anlage den Betrieb rund um seine ehemalige Dienststelle zum Vorbild genommen und detailliert nachgestellt.