Die Baureihe 17 im Deutschen Technikmuseum in Berlin

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04.02.2011 (Lz): Haben Sie schon einmal eine Lokomotive der Baureihe 17 im Original gesehen? Nein? Im deutschen Technikmuseum in Berlin können Sie dieses täglich nachholen! Dort steht die 17 008, die 1911 von Schwartzkopff in Berlin als „Breslau 1008“ an die Preußische Staatsbahn abgeliefert wurde.

Mit der Eingliederung in die Deutsche Reichsbahn erhielt die Lok die Betriebsnummer 17 008. Bis 1933 war die Maschine noch im Einsatz, zuletzt im Bw Düsseldorf Hbf. 1934 wurde sie aus dem Betrieb genommen und im Ausbesserungswerk Brandenburg-West als Museumslokomotive hergerichtet. Dabei wurde die Heizerseite teilweise aufgeschnitten und die freigelegten Teile beschriftet. Im Jubiläumsjahr „150 Jahre Deutsche Eisenbahnen“ wurde sie in das Verkehrs- und Baumuseum im ehemaligen Hamburger Bahnhof verbracht und war dort, auf elektrisch angetriebenen Laufrollen stehend, vom 11. März 1935 an zu sehen. Nach Kriegsende sollte es noch 40 Jahre dauern, bis die nicht zugänglichen Fahrzeuge des Museums aus ihrem Dornröschenschlaf befreit werden konnten. Am 5. Juni 1985 wurde die S 10 auf einem Straßentieflader nach Neukölln gebracht und rollte dann auf eigenen Rädern im Herbst 1986 über die Ringbahn in ihre neue Heimat am Anhalter Güterbahnhof.

017bDas Führerhaus der 17 008. Hier macht sich die Ähnlichkeit zum Führerhaus der P8 und die „Handschrift“ Robert Garbes bemerkbar.

017cBlick in den Führerstand der „Schnellzuglok S10“, wie auf dem Schild am Dach zu sehen ist.

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017dBlick auf das mächtige Triebwerk der 17 008, hier die Heizerseite.

017eDas gewaltige Vierzylindertriebwerk der Baureihe 17, aufgenommen von der Lokführerseite. In der Mitte des Rahmens sind gut die zwei Gleitbahnen der mittleren Zylinder zu erkennen.

017fDer vordere Außenzylinder auf der Heizerseite wurde zu Demonstrationszwecken aufgeschnitten und mit kleinen Tafeln beschriftet. Zwischen den beiden Rädern des vorderen Drehgestells ist der Kolben im halb aufgeschnittenen Zylinder zu sehen.

017gDer Führerstand der S 10, rechts im Bild der Steuerbock mit dem großen Handrad, der „Steuerschraube“, für den Lokführer. In der Mitte der Rückwand, über der Feuerbuchstür, befindet sich das Reglergestänge. Gut zu erkennen auch die große Feuerbuchs-Kipptür nach dem Patent von Franz Marcotty, „Schöneberg bei Berlin“. Für die Ausstellung im Verkehrs- und Baumuseum waren alle Bedienelemente mit kleinen beschrifteten Schildern versehen.

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Alle Aufnahmen dieses Beitrags: Dierk Lawrenz

Mehr zum Deutschen Technikmuseum und der sehenswerten Eisenbahnausstellung ist im Internet unter www.sdtb.de zu finden.


Im Februar/März diesen Jahres erscheint im EK-Verlag das neue Standardwerk zur Baureihe 17:

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Hansjürgen Wendel: Die preußische S 10-Familie – Die Baureihen 17.0, 17.2 und 17.10.
Format 210 x 297mm, gebunden, Hardcover, ca. 250 Seiten, ca. 380 Abbildungen, nur € 39,90.

Das Buch „Die preußische S 10-Familie“ kann unter der Bestellnummer 107 im ekshop.de oder unter der ISBN-Nr. 978-3-88255-107-5 im guten Buchhandel bestellt werden. Die Auslieferung erfolgt umgehend nach Erscheinen.