DB Museum: Jahrespressegespräch in Nürnberg am 31. Januar 2018

2018 DSCII 00032aaKurz vor Abschluss der noch laufenden Sanierungsarbeiten erläutern Museumsdirektor Dr. Oliver Götze (rechts) und Abteilungsleiter Dr. Rainer Mertens (links) die Vorbereitungen für die neue Dauerausstellung „Im Deutschland der zwei Bahnen“, die im Juni 2018 eröffnet wird. Alle Fotos: Matthias Maier

Jahrespressegespräch im DB Museum Nürnberg am 31. Januar 2018
Im Rahmen des Jahrespressegesprächs zog der Direktor des DB Museums Dr. Oliver Götze Bilanz über das vergangene Jahr. Insgesamt 214.300 Besucher kamen 2017 in die drei Sammlungen. Aufgrund von Sanierungs- und Umbauarbeiten im Nürnberger Stammhaus wurden mit 165.798 Gästen (2016: 189.143) wie erwartet weniger Besucher gezählt. Demgegenüber konnten die beiden Außenstellen Koblenz und Halle/Saale erneut ein Besucherplus verzeichnen: Nach Koblenz kamen rund 36.000 Gäste und damit so viele wie nie zuvor (2016: 35.000). Beim Standort Halle/Saale konnten erstmals 10.600 Besucher begrüßten. Publikumsmagnete waren vor allem die Sommerfeste der beiden Standorte (Koblenz: 7.900 Besucher; Halle/Saale: 4.500 Gäste). Das Nürnberger Haus erlebte besonders zur „Blauen Nacht“ im Mai 2017 einen Besucheransturm (rund 8.000 Gäste).

Museumsdirektor Dr. Oliver Götze und der verantwortliche Leiter der Sammlungen und Ausstellungen des DB Museums, Dr. Rainer Mertens, stellten das Programm 2018 vor. Unbestrittener Höhepunkt wird die Wiedereröffnung der modernisierten Ausstellungsbereiche zur deutschen Teilung unter dem Titel „Im Deutschland der zwei Bahnen“. Im Rahmen des Jahrespressegesprächs informierten sie über den Stand der Vorbereitungen und stellten anhand ausgesuchter Objekte das Ausstellungskonzept vor.

2018 DSCII 00020aaModell eines Turmtriebwagens der Baureihe 702, mit dem in der neuen Dauerausstellung „Im Deutschland der zwei Bahnen“ die Zeit der Bahnelektrifizierung visualisiert wird.
Nach zweijähriger Schließzeit und völliger Neugestaltung wird dieser Teil der Dauerausstellung ab dem 7. Juni 2018 wieder zu sehen sein. Mit dem neu gestalteten Ausstellungsbereich „Im Deutschland der zwei Bahnen“ dokumentiert das DB Museum die Epoche der deutschen Teilung zwischen Weltkriegsende 1945 und Mauerfall 1989. Vier Jahrzehnte standen sich in Deutschland zwei einander feindliche Gesellschaftssysteme gegenüber. Die politischen Gegensätze und wirtschaftlichen Zwänge prägten auch die Rolle der Eisenbahn und führten zu einer unterschiedlichen Sicht auf Verkehr und Mobilität.
Mit über 600 Exponaten auf über 600 Quadratmetern wird das DB Museum die bundesweit größte Schau zur deutsch-deutschen Verkehrsgeschichte nach 1945 zeigen. Die Rolle der Eisenbahn in West und Ost während der Teilung könnte unterschiedlicher nicht sein.
Mit der Eröffnung der neuen Dauerausstellung Anfang Juni bietet das DB Museum eine Reihe von Vorträgen, Führungen und Workshops an. Zudem sind ein Kinoabend mit
historischen Werbefilmen und ein kulinarischer Rundgang mit Original-Gerichten aus den Speisewagen von Reichsbahn und Bundesbahn geplant.
Siehe auch: https://www.dbmuseum.de/museum_de/home
Mit den legendären Dieseltriebzügen VT 11.5 und VT 18.16 werden ab Juli 2018 zudem zwei Legenden der Schiene erstmals gemeinsam auf dem Nürnberger Museumsgelände zu sehen sein. Beide Fernverkehrszüge waren wegweisend für die Entwicklung des Schienenverkehrs der 1950er und 1960er Jahre in Ost und West.

2018 DSCII 00040aaBlick in die Fahrzeughalle II mit der 38 2884 im Vordergrund.

2018 DSCII 00044aaE 44 001, die Urmutter der laufachslosen elektrischen Lokomotiven.

2018 DSCII 00048aaNeben der Prototyplok 110 002 ist der Originalkessel der 01 150 aufgestellt.

2018 DSCII 00058aaAuch an 103 224 nagt der Zahn der Zeit.

Auch in den Standorten Koblenz und Halle wird es viel Bewegung geben. So werden nach umfangreicher Restaurierung zwei legendäre Fahrzeuge wieder betriebsfähig aufs Gleis gesetzt: die Elektrolokomotiven E 69 004 und E 03 001. Sie werden unter anderem beim Sommerfest in Koblenz zu sehen sein (16./17. Juni), das unter dem Motto „50 Jahre Baureihe 218 und 60 Jahre elektrischer Zugbetrieb Koblenz – Köln“ steht. Mit E 10 121 erhält die Lok des damaligen Eröffnungszuges einen großen Auftritt. Auch das DB Museum Halle wird zum Sommerfest (25./26. August) eine große Schau von Diesellokomotiven zeigen und Schienenlegenden der DDR-Reichsbahn aus den Depots holen.

2018 DSCII 00062aaBereits seit 2011 steht der Dieseltriebzug der Baureihe 614 im Freigelände des DB Museums Nürnberg.

2018 DSCII 00046aaLeider ist die E 91 99, die für das Jubiläum 1985 betriebsfähig aufgearbeitet wurde, heute nicht mehr einsatzfähig.
Als weiteres Highlight plant das Nürnberger DB Museum für den Herbst eine Sonderausstellung: Unter dem Arbeitstitel „Geheimsache Bahn“ vereint das
Museumsteam Mythen, Legenden und Skandale aus 200 Jahren Eisenbahngeschichte und wird dabei auch manchen „Fake Fact“ aufklären.

2018 DSCII 00053aa280 005 vor der Doppelstockgarnitur der Lübeck-Büchener-Eisenbahn.Die Planungen für eine weitere Fahrzeughalle auf dem Außengelände bestehen nach wie vor. Aktuell sind dort in der Fahrzeughalle II die Lokomotiven 05 001, V 36 108, 78 510, EP5 21534 (E 52 034), 38 2884, der Adlerzug sowie das Torso des „Fliegenden Hamburger“ SVT 877 und das Mockup des ICE 4 ausgestellt. Ungeschützt den Unbilden der Witterung ausgesetzt sind im Freigelände derzeit ua. aufgestellt 103 224, 110 002, E 44 001, E 91 99, 280 005, der S-Bahntriebzug 420 001/501 sowie ein Dieseltriebzug der Baureihe 614 (614 005/006 mit Mittelwagen).

Text und alle Aufnahmen: Matthias Maier

Quelle: DB Museum