Im Gedenken an Ralf Roman Rossberg

 

x5002015 RS IMG 5536Foto: Robert Schindler

Am 18. November 2017 verstarb überraschend der bekannte Eisenbahn-Journalist und EK-Autor Ralf Roman Rossberg.

Ralf Roman Rossberg wurde am 3. Juli 1934 in Dresden geboren und verbrachte hier auch seine Kindheit. Zum Ende des zweiten Weltkrieges mußte die Familie fliehen und gelangte über Umwege letztendlich nach Bayern. Rossberg studierte Elektrotechnik in München und Berlin. Ab 1949 war er journalistisch bei verschiedenen Tageszeitungen tätig, bevor er 1961 zur DB ging.

Fast vier Jahrzehnte arbeitete er im Pressedienst der Deutsche Bundesbahn bzw. der DB AG. Neben der aktuellen Berichterstattung für seinen Arbeitgeber war „RRR“, wie er nach seinem Kürzel in Fachkreisen genannt wurde, auch diversen Verlagen zugetan und veröffentlichte zahlreiche Beiträge in diversen Zeitschriften sowie umfangreiche Gesamtdarstellungen der Eisenbahn in verschiedenen Büchern.

Auch der Eisenbahn-Kurier zählte Rossberg zu seinen geschätzten Autoren: Neben kleineren Werken wie z.B. „Der elektrische Zugbetrieb der Deutschen Reichsbahn“ und über „seine“ Hausstrecke, der Lokalbahn Murnau – Oberammergau, hat Rossberg auch einen Titel seiner Heimat gewidmet: „Von der Altmühl bis zur Zugspitze“, den Eisenbahnen in Südbayern.

Ein stark beachteter Titel war jedoch sein 1980 erschienenes EK-Buch „Grenze über deutschen Schienen“, das die Auswirkungen der deutsch/deutschen Teilung auf die betroffenen Eisenbahnverbindungen beleuchtete. Einige Jahre war das Werk vergriffen, dann fiel die Mauer. 1991 wurde das Buch mit dem Zusatz „1945 – 1990“ neu aufgelegt und Ralf Roman Rossberg konnte damit die Grenzgeschichten der beiden deutschen Eisenbahnen erfolgreich abschließen.

Ralf Roman Rossberg hat uns im Laufe mehrerer Jahre eine Vielzahl spannender Bücher und Berichte geliefert und damit ein gutes Stück Eisenbahngeschichte dokumentiert. Wer ihn kannte, wird ihn als stets freundlichen Gesprächspartner und kompetenten Eisenbahnjournalisten in guter Erinnerung behalten.

Dierk Lawrenz und die
Redaktion Eisenbahn-Kurier

Wir danken Herrn Robert Schindler, der uns das Foto von Ralf Roman Rossberg für die Veröffentlichung an dieser Stelle und für unseren Nachruf in der Januar-Ausgabe des Eisenbahn-Kurier zur Verfügung gestellt hat, die ab heute im Zeitschriftenhandel erhältlich ist.