150 Jahre Straßenbahn in Hamburg: Triebwagen 3363 ist wieder zurück!
Die schnittigen Straßenbahnwagen der Typen V6 und V7 (aufgrund ihrer flotten Fahrweise und starker Bremsen mussten die stehenden Fahrgäste recht gut balancieren können und so kam der Name „Sambawagen“ zustande, nach einem Modetanz der fünfziger Jahre) bildeten ab den frühen 50er Jahren das Rückgrat der Hamburger Straßenbahn in einem knapp 400 Kilometer langen Liniennetz, was in den folgenden Jahrzehnten bis 1979 ausgedünnt und schließlich stillgelegt wurde. Bis heute eine der größten Fehlentscheidungen der Hansestadt – in den letzten Betriebsmonaten ahnten die verantwortlichen Politiker und der damalige Bürgermeister Klose schon, dass es ein folgenschwerer Fehler war (O-Ton des Bürgermeisters am Abschiedstag vor zigtausend Anwesenden).
Bis jetzt gab es viele Bemühungen – teils ernst, teils nur Wahlkampfgeplänkel, die Straßenbahn als moderne Niederflur-Stadtbahn wieder einzuführen, was auch bitter notwendig ist. Allerdings ist der jetzige Bürgermeister eher ein Freund des „modernsten Bussystems Europas“, das gerne im Stau steht.
Die Inhaber, (Er ist ein ehemaliger Straßenbahner) des zurück gebrachten V7E (das „E“ steht für den Umbau in einen „Einmann-Wagen“ ohne Schaffner) initierten mithilfe der Hamburger Museumsbahn-Amateure VVM, dem REWE-Marktleiter Holger Stanislawski (übrigens ein ehemaliger St. Pauli-Fußballspieler!) und weiteren Mithelfern den Rücktransport von Wehmingen. Der stark heruntergekommene Wagen wurde in den letzten vier Monaten äußerlich „aufgefrischt“ und soll auf seinem neuen Stellplatz im Parkhaus des großen REWE-Marktes weiter renoviert werden.
Der REWE-Markt steht auf dem ehemaligen HHA-Straßenbahnbetriebshof Krohnskamp (bis Mai 1977 in Betrieb), also die alte Heimat des Heimkehrers!
Der Wagen 3363 soll rechtzeitig zum 150. Geburtstag der Hamburger Straßenbahn auf Hochglanz gebracht werden. Mithelfer und Spenden sind willkommen!
Text/Fotos: Erik Körschenhausen