DT 2: Eine Ära ist in Hamburg zu Ende gegangen!

xHHADT2E771u768Dehnhaide2p281115Der Abschiedszug des U-Bahntyps DT2 auf dem Hochbahnviadukt am Barmbeker Markt kurz vor der Haltestelle Dehnhaide der U3 – langjährig fuhr hier die U2 von Hagenbecks Tierpark nach Wandsbek-Gartenstadt, eines der wichtigsten Einsatzstrecken der DT2. Foto: Erik Körschenhausen

Die Hamburger Hochbahn AG und ihre Freunde veranstalteten am darauffolgenden Samstag, dem 28. November 2015, eine gelungene Abschiedsfahrt auf dem Gesamtnetz der Hamburger U-Bahn, an der zuerst viele Nahverkehrsfreunde und Hochbahner teilnahmen. Ab 14 Uhr durften auch die Hamburger sich vom allerletzten DT2-Zug verabschieden und mit über den Ring und Großhansdorf nach Farmsen fahren.

xIMG 2943Ein DT2-Zug erreicht den Bahnhof Saarlandstraße in Hamburg. Foto: Bärbel Rasch

xHHADT2WandsbGartenstadt1995Geliefert wurden die DT2 mit diesen dreifenstrigen Fronten, dem klassischen Hamburger U-Bahngesicht der Baureihen DT2 und DT3. Ein Doppeltriebwagen aus einem der ersten Bauserien mit Einzelachsfahrwerk am rückseitigen Kurzkupplungsende – deren Achsfolge lautete dann Bo’1+1 Bo’, die bis Mitte der 90er Jahre, aufgrund der schlechten Fahreigenschaften und genug neuer U-Bahnen des Typs DT4, ausgemustert wurden. Erst bei den späteren Serien nutzte man die laufruhigeren Jakobs-Drehgestelle. Foto: Erik Körschenhausen

Der Waggonbauer Linke-Hoffmann-Busch (LHB, heute Alstom) in Salzgitter lieferte 1962 bis 1966 in einer Vorablieferung und in fünf Serien 186 Doppeltriebwagen an die Hamburger Hochbahn AG (HHA), die einen Großteil der damals vorhandenen T/TU-Triebwagen aus der Vorkriegszeit ablösten. Für ein halbes Jahrhundert prägten die Nirosta-Wagen mit ihren gesickten Seitenwänden, roten Schiebetüren, ebenso roten Fronten und den blauen Plastiksitzen (die heute im Vergleich zu den heutigen modernen Hartschalensitzen traumhaft weich waren …) das Gesicht DER Hamburger U-Bahn. Mitte der 80er Jahre wurde ein Großteil der DT2-Flotte (hauptsächlich die letzten Serien) modernisiert und mit neuen einfenstrigen Fronten ertüchtigt.

xHHADT2E771u768Schlump1p281115Treffen zweier U-Bahntypen, die eigentlich sich ähnlich sind – ein DT3E neben dem DT2-Abschiedszug im Bahnhof Schlump auf dem Ring. Beide tragen modernisierte Fronten, wobei der DT3 links äußerlich dem damals modernsten U-Bahntyp DT4 angepaßt wurde. Die DT3-Züge werden noch paar Jahre im Einsatz sein, bis der DT6 kommt. Foto: Erik Körschenhausen

xHHADT2E771u768HafenCityUni6p281115Die jüngste U-Bahnstrecke in das HafenCity hat und wird auch nie die DT2 im Plandienst erleben. So war es auch eine kleine Premiere, und auch letztmals die Möglichkeit, wo ein DT2-Zug mit Fahrgästen bis zur vorläufigen Endstation der U4, der HafenCity Universität fuhr. Diese U-Bahnstation ist bekannt für die „Lichtspiele“ der voluminösen Beleuchtungskörper. Foto: Erik Körschenhausen

xHHADT5314HafenCityUni1p281115Da nun über 40 der neuen DT5-Züge einsatzbereit sind, konnte die Abstellung der letzten DT2-Züge angewiesen werden. Erst seit einem Monat können auch DT5-Züge auf der U4 fahren. Foto: Erik Körschenhausen

Seit 2004 führten die letzten ca. 15 Doppeltriebwagen ein Reservistendasein auf dem Hamburger U-Bahnetz. Nur noch im Berufsverkehr und bei Großveranstaltungen kamen die letzten Doppeltriebwagen zum Einsatz. Nach 11 Jahren sind nun genug von den neuen DT5 im Einsatz und so gehören die DT2 endgültig zum Altenteil …

xIMG 3270Nach ihrem Einsatzende sind die Triebwagen zunächst im Bahnhof Billstedt hinterstellt worden. Foto: Bärbel Rasch

Text: Erik Körschenhausen

Unser Tipp zum Weiterlesen:

Der Band beschreibt den Straßen- und Stadtbahnverkehr in Deutschlands zweitgrößter Stadt: Von der Pferdebahn über die Dampfbahn nach Wandsbek bis zur Straßenbahn, die 1978 eingestellt worden war. Auch werden die drei kleinbahnartigen Straßenbahn-Gesellschaften wie z.B. die Hamburg-Altonaer Centralbahn vorgestellt. Die S-Bahn fehlt in diesem Buch ebenso wenig wie die U-Bahn und die drei Betriebe, die O-Busse einsetzten.
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