Wir sind tief betroffen und können es noch immer nicht glauben, dass ein großer Eisenbahn-Historiker und anerkannter Holocaust-Forscher von uns gegangen ist. Alfred Gottwaldt wurde nur 66 Jahre alt.

Weit mehr als 100 Bücher sind im Laufe der letzten 45 Jahre (!) aus seiner Feder entstanden. Ein besonderer Schwerpunkt seiner schriftstellerischen Arbeiten war die Deutsche Reichsbahn der Vorkriegszeit in all ihren Facetten und ihre Rolle bei der Deportation der jüdischen Bevölkerung.

Eine große Leidenschaft Gottwaldts waren zudem die Biografien von Eisenbahnern und Eisenbahntechnikern, die er in zahlreichen Beiträgen in Zeitschriften und Büchern herausgegeben hat. Daneben hat er über Jahre auch seine Doktorarbeit weiterverfolgt und wurde endlich 2010 an der TU Berlin zum Dr.phil. promoviert.

Von 1983 bis 2014 leitete er als Oberkustos die Abteilung Schienenverkehr im Deutschen Technikmuseum in Berlin, die er mit Sachverstand und Geschick aufbaute und mit dem Übergang in den Ruhestand im vergangenen Jahr in einer beeindruckenden Vielfalt und Qualität übergeben konnte.

Unvergessen bleiben seine zahlreichen Vorträge, die er im Laufe der Jahre deutschlandweit gehalten hat und die stets für volle Säle gesorgt haben.

Dr. Alfred Gottwaldt hinterlässt eine riesige Lücke. Wir trauern mit seiner Familie.
Eine ausführliche Würdigung seines Schaffens folgt in der Oktober-Ausgabe des Eisenbahn-Kuriers.

Dierk Lawrenz und die Mitarbeiter des EK-Verlages