Niedersachsen: Heidebahn soll pünktlicher werden

x76099131Auf der Heidebahn zwischen Buchholz/Nordh., Soltau und Hannover verkehren die erixx-Triebwagen der Baureihe 648. Hier sind zwei Triebwagen im Bahnhof Soltau zu sehen. Foto: Dierk Lawrenz

[22. März 2015] Vor allem für Pendler und Schüler waren sie in den letzten Monaten ein häufiges Ärgernis - die morgendlichen Zugverspätungen auf der Heidebahn zwischen Soltau und Hannover.

Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) hat jetzt die Initiative ergriffen und mit den beteiligten Eisenbahnunternehmen erixx GmbH, DB Regio AG und der DB Netz AG Maßnahmen entwickelt, die die Pünktlichkeit der Regionalzüge nachhaltig verbessern sollen.
Die Maßnahmen wurden am Freitag in Hannover in einem Gespräch mit dem Landkreis Heidekreis vorgestellt, zu dem die LNVG eingeladen hatte. "Die ersten Fortschritte werden Reisende bereits im April spüren. Zum sog. ‚Kleinen Fahrplanwechsel' im Juni wie auch zum ‚Großen Fahrplanwechsel' im Dezember kommen dann weitere Verbesserungen hinzu," fasst LNVG-Geschäftsführer Hans-Joachim Menn die Ergebnisse zusammen.

Die 100prozentige Landestochter, die zwischen Ems und Elbe den Nahverkehr auf der Schiene bestellt und dafür jährlich fast 300 Mill. Euro an die Eisenbahnunternehmen zahlt, hat die wesentlichen Ursachen für die Zugverspätungen zwischen Soltau und Hannover analysiert. Im Fokus standen dabei insbesondere die um 7.08 Uhr und 8.08 Uhr in der Landeshauptstadt eintreffenden Frühverbindungen, deren Pünktlichkeitswerte rd. 50 Prozent erreichen und damit weit unterhalb der mit dem Betreiber erixx GmbH vereinbarten 90 Prozent liegen.
Die Experten fanden heraus, dass Verzögerungen bei frühmorgendlichen Verstärkungen der S-Bahn-Züge S4 und S5 im Hauptbahnhof Hannover mit jeweils einem zusätzlichen Triebwagen dazu führen, dass bereits der erste Regionalzug des Heidebahn-Betreibers den hannoverschen Hauptbahnhof Richtung Soltau verspätet verlässt. Dabei bleibt es aber nicht. Durch die eingleisige Strecke treffen auch die aus Soltau kommenden Frühzüge der erixx GmbH verspätet in der Landeshauptstadt ein. Die LNVG und die Region Hannover als ebenfalls beteiligter Aufgabenträger wollen nun mit der DB Regio AG vereinbaren, dass die Verstärkungen der S4 und S5 zeitlich früher bzw. später erfolgen.

„Das wird zum ‚Kleinen Fahrplanwechsel' im Juni bzw. zum ‚Großen Fahrplanwechsel' im Dezember geschehen, und es wird die Verspätungsanfälligkeit deutlich entschärfen", prognostiziert LNVG-Chef Menn, dessen Gesellschaft zusammen mit der Region Hannover auch die Kosten für die Mehrleistungen trägt.
Mit einer weiteren Maßnahme sollen die Verspätungen in einem anderen Abschnitt der Heidebahn eingedämmt werden. Ein leer aus Hannover kommender Regionalzug, der morgens in Schwarmstedt eintrifft und um 7.01 Uhr vor allem von Schülern Richtung Walsrode genutzt wird, soll künftig 30 Minuten früher aus Hannover überführt werden. Von diesem Zeitpuffer und einer auf 6.59 Uhr vorgezogenen Abfahrt in Schwarmstedt verspricht sich die LNVG eine deutlich geringere Verspätungsanfälligkeit für den "Schülerzug" wie auch für die in der Gegenrichtung nach Hannover fahrenden Regionalbahnen. Die Umsetzung soll bereits Mitte April erfolgen.

Die LNVG will die weitere Entwicklung aufmerksam beobachten. „Sollten die getroffenen Maßnahmen nicht ausreichend sein, werden wir gegebenenfalls zusätzliche Optionen ziehen", stellt Menn in Aussicht.

Quelle: LNVG