SBB: 120 Mio. Franken für die Revision der ICN-Züge

x1999adtranzRABDe500sbbDie ICN-Flotte der SBB erhält eine grundlegende Revision.

Nach 4,8 Millionen Kilometern werden die 44 Kompositionen und 308 Wagen der ICN-Flotte in den SBB-Industriewerken Yverdon-les-Bains und Olten für 130 Millionen Franken komplett erneuert.

Die Kunden dürfen sich über ein frisch gestaltetes Interieur freuen mit neuen Teppichen und neuen Sitzüberzügen, die Flotte wird zudem für das 3G-/4G-Mobilnetz ausgerüstet. Die Revision umfasst technische Komponenten wie Drehgestelle, Fahrmotoren oder Türen, aber auch die optische Aufwertung der Züge mit neu lackierten Wagenkasten und Einstiegstüren. Die Arbeiten dauern bis 2019 und machen die Fahrzeuge fit für die nächsten 12 Jahre.

Die SBB investiert in den nächsten Jahren rund 1 Milliarde Franken pro Jahr in neues und modernisiertes Rollmaterial. Im Zentrum stehen dabei auch die Intercity- Neigezüge (ICN): Die 44 Kompositionen der ICN-Flotte – manche bezeichnen sie als «Expo-Züge» – verkehren heute vor allem auf der West-Ost-Achse via Jura-Südfuss und durch den Gotthard. Einige dieser Züge waren seit der Expo im Jahr 2002 rund 4,8 Millionen Kilometer unterwegs und haben die Erde somit mittlerweile 120-mal umrundet. Die ersten von ihnen werden seit letztem Jahr in den SBB-Industriewerken Yverdon-les-Bains und Olten einer kompletten Grossrevision (eine so genannte R3) unterzogen.

Bei der Revision überholen rund 160 Mitarbeitende der SBB die wichtigsten Technikkomponenten vollständig. Dazu zählen Drehgestelle, Fahrmotoren, Hydraulik- und Pneumatik-Teile, aber auch Türen, Traktionsstromrichter und Klimaanlagen. Für die Reisenden erscheinen die Züge nach dem rund 30-tägigen Boxenstopp ebenfalls sichtbar jünger: Sie erhalten aussen an den Wagenkasten und Türen eine neue Lackierung und innen neue Teppiche und Sitzbezüge – in der 1. und in der 2. Klasse. In der 1. Klasse wird das Leder zudem durch einen neuen Stoffbezug ersetzt. Daneben verbessert die SBB auch die Empfangsqualität im Zug: In allen Zügen werden die alten 2G-Repeater (Handy-Verstärker) durch Geräte der neusten Generation ersetzt (3G-/4G-Mobilnetz). Die rund CHF 130 Millionen Franken teuren Revisionsarbeiten dauern bis 2019 und erhöhen die Lebensdauer der ICN-Züge um rund 12 Jahre. Bereits Ende 2013 werden die ersten zehn komplett erneuerten ICN-Züge auf dem Schienennetz unterwegs sein. «Wir investieren einerseits direkt in Sicherheit, Pünktlichkeit und den Fahrkomfort unserer Kunden», sagt Jeannine Pilloud, Leiterin SBB Personenverkehr. Anderseits werden mit solchen Investitionen auch die lokalen SBB-Standorte in Yverdonles- Bains und Olten gestärkt und in Instandhaltungs-Arbeitsplätze investiert. «Für unser Werk hat die ICN-Revision neben den anderen laufenden Rollmaterial- Modernisierungen wie den DPZ oder der Lok Re460 eine grosse Bedeutung», sagt Charles Runge, Standortleiter in Yverdon-les-Bains.

Mit neuem oder modernisiertem Rollmaterial muss die Instandhaltung der SBB entsprechend Schritt halten: Diese sieht bis 2023 Investitionen von über 1 Milliarde Franken in die bestehenden Service- und Instandhaltungsanlagen vor, um die wachsende Personenverkehrsflotte effizient und sicher warten zu können. Exemplarisches Beispiel dafür ist die Schiebebühne, die vor drei Jahren im Industriewerk Yverdonles- Bains in Betrieb genommen wurde: Die 70 Tonnen schwere und 8 Millionen Franken teure Konstruktion ersetzte das damals über 30 Jahre alte Modell und kann Fahrzeuge wie ICN, Re460, Re450, DTZ oder Domino rasch und effizient verschieben, ohne aufwändige Fahrmanöver. Vor kurzem ist die Schiebebühne zusätzlich überdacht worden, um die Qualität beim Lackieren von Fahrzeugen weiter zu erhöhen.

Total werden in den 44 ICN-Zügen:

  • 616 Klimaanlagen, 616 Drehgestelle, 1232 Türen, 88 Stromumrichter und 352 Fahrmotoren revidiert
  • 9 Kilometer Teppich und 15 Kilometer Kabel verlegt
  • 19 844 Sitze mit 30 000 Quadratmetern Stoff überzogen
  • 33 000 Quadratmeter Wagenkasten lackiert
  • 1452 Notausstiegfenster getauscht
  • 2464 Türöffnungsdruckknöpfe ausgewechselt für den besseren Bedienungskomfort

Quelle: SBB