Für den neuen Weltrekord waren zwei Fahrten vorgesehen. Bereits bei der ersten Fahrt wurden mit 344 km/h der ehemalige Rekord von 1955 übertroffen.

[2. September 2011 (MM)] Heute vor fünf Jahren, am 2. September 2006, stellte der Viersysten-Taurus der ÖBB, 1216 050 (Siemens-Bezeichnung ES 64 U4), im Abschnitt Kinding – Allersberg der gerade fertiggestellten und damals im Vorlaufbetrieb genutzten Neubaustrecke Nürnberg—Ingolstadt mit 357 km/h einen neuen Weltrekord für Lokomotiven auf.

Im Bahnhof Kinding war eine kleine Fahrzeugausstellung organisiert. Unser Bild zeigt die drei Lokomotiven, die schneller als 300 km/h gefahren sind. Der Neue Rekordhalter Taurus in der Mitte, eingerahmt von den französischen Weltrekordlokomotiven von 1955.

Bei der von Mitarbeitern der Siemens AG organisierten Weltrekordfahrt kam eine serienmäßige Lokomotive zum Einsatz, bei der nahezu keine Modifikationen für den Geschwindigkeitsrekord durchgeführt wurden. Allein der Schneeräumer wurde für die Dauer der Versuche entfernt, da befürchtet wurde, dass die von diesem Anbauteil erzeugte Bugwelle die Schallschutzwände beschädigen könnte. Daneben baute man nur noch die Scheibenwischer ab, die übrige Ausrüstung der Lok blieb unverändert, insbesodere die Drehgestelle und der Antriebsstrang.

Im Bahnhof Kinding wurde eine kleine Fahrzeugausstellung gezeigt, neben den deutschen Schnellfahrlokomotiven E 03 001, dem Ur-Eurosprinter 127 001 gaben sich auch die extra für diese Veranstaltung aus dem französischen Eisenbahnmuseum in Mulhouse herbeigeholten, bisherigen Weltrekordinhaber, die CC 7107 und die BB 9004 der SNCF die Ehre. Diese beiden Loks hatten seit 1955 den Weltrekord mit 331 km/h gehalten.

Text und Aufnahmen(4): Matthias Maier