Dr. Jürgen Franzke, von 1996 bis 2011 Leiter des DB-Museums.
Alle Fotos: Matthias Maier

[13. Mai 2011 (pm,mm)] Mit einem Festakt im Nürnberger DB-Museum wurde heute Dr. Jürgen Franzke nach 15-jähriger Tätigkeit als Direktor des traditionsreichen Hauses in den Ruhestand verabschiedet und seine Nachfolgerin, Frau Russalka Nikolov, ins Amt eingeführt.

Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG.

Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, würdigte in einer launigen Ansprache die Arbeit des scheidenden Direktors: „Jürgen Franzke hat das DB Museum zu einem Aushängeschild der Deutschen Bahn gemacht, auf das wir stolz sein können. Er war und ist von der Eisenbahn ‚besessen’ und hat mit großer Leidenschaft ein modernes Museumsmanagement aufgebaut, die Ausstellung für ein breiteres Publikum attraktiv gemacht und bemerkenswerte Sonderausstellungen geschaffen. Dr. Franzke sei aber nicht nur ein hervorragender Botschafter der DB AG gewesen, sondern auch ein „klasse“ Kollege.

Zum Abschied übereichte Dr. Grube ein Modell des Triebkopfes des TEE von 1957 an Dr. Franzke, der in seiner Zeit als Direktor des DB-Museums diesem Zug sehr verbunden war.

Der Besucherrekord im Jubiläumsjahr 2010 war der verdiente Lohn! Seiner Nachfolgerin Frau Russalka Nikolov als Nachfolgerin wünsche ich für die Arbeit im Museum stets eine glückliche Hand und alles Gute!“

Symbolische Schlüsselübergabe an die neue Leiterin des DB-Museums Russalka Nikolov durch Dr. Rüdiger Grube.

Dr. Jürgen Franzke und Russalka Nikolov.

Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, erklärte zum Abschied des Museums-Chefs: „Das DB-Museum gehört zu Nürnberg wie der ‚Adler‘. Es ist ein Technik-Museum von nationaler Bedeutung. Jürgen Franzke hat es geschafft, diese Rolle fest im Bewusstsein vieler zu verankern. Unter seiner Führung hat das DB Museum erheblich an Attraktivität gewonnen und neue Publikumsschichten erschlossen. Mit Leidenschaft und Begeisterung hat Jürgen Franzke seit 1979, als er sich bei der Stadt Nürnberg dem Projekt Industriekultur verschrieb, die Nürnberger Museumslandschaft tatkräftig mitgestaltet. Der große Erfolg des 175-jährigen Bahnjubiläums im Jahr 2010 war die Krönung.“

Dr. Jürgen Franzke, geboren 1946 in Schwabach, studierte an der Universität Nürnberg-Erlangen Geschichte, Politik und Soziologie und war 32 Jahre im Museumsgeschäft tätig. Ab 1979 hat er das „Projekt Industriekultur“ der Stadt Nürnberg in leitender Position aufgebaut. 1987 wurde in Nürnberg das Museum Industriekultur eröffnet, das er ab 1993 leitete. 1996 wurde er zum Direktor des DB Museums berufen und mit der Aufgabe betraut, das Museum zu modernisieren und die Ausstellungen zu erneuern.

Dr. Franzke leitete nicht nur das DB-Museum mit großem Engagement, sondern gab in dieser Zeit auch mehrere Veröffentlichungen über das historische Eisenbahnwesen heraus. Es war ihm eine besondere Freude bei seiner Verabschiedung, das jüngste Werk (über den Adler) druckfrisch an Dr. Rüdiger Grube zu übergeben.

Nach rund 15 Jahren hat Jürgen Franzke nun die Leitung abgegeben, wird aber bis zum Jahresende noch beratend und für verschiedene Projekte des DB-Museums tätig sein. Russalka Nikolov, 1952 in Sofia geboren und seit 1986 Deutsche, studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Neue Deutsche Literatur an der Universität Hamburg. Nach Tätigkeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterin, unter anderem beim Amt für Denkmalpflege der Stadt Lübeck, wurde sie 1991 Geschäftsführerin des wissenschaftlichen Instituts für Schifffahrts- und Marinegeschichte Peter Tamm in Hamburg. Von 2002 bis 2008 war sie Vorstand des internationalen Maritimen Museums Hamburg und verantwortete die Bereiche Wissenschaft, Ausstellungen, Marketing und Pädagogik. Zuletzt war sie für die Stiftung Zukunft Berlin tätig.

Russalka Nikolov, die neue Leiterin des DB-Museums.