Nun auch ICE 1 und ICE 2: DB überprüft Achsen in kürzeren Intervallen

ICE_DB10690Ein ICE 2 in Doppeltraktion auf der Fuldatalbrücke am Sengebergtunnel.
Foto: Deutsche Bahn AG

16.03.2011 (DB): Die DB bezieht auch die Achsen der ICE 1- und ICE 2-Züge in verkürzte Überprüfungsintervalle ein. Es handelt sich um eine freiwillige Maßnahme, die keine unmittelbaren Kundenauswirkungen mit sich bringt.

Die Deutsche Bahn überprüft seit Februar 2011 auch die Achsen der ICE 1- und ICE 2-Flotte in kürzeren Abständen. Die Radsätze der 59 Fahrzeuge der Baureihe ICE 1 und der 44 Fahrzeuge der Baureihe ICE 2 werden ab sofort – je nach Bauart – alle 144.000, 200.000 bzw. 288.000 Kilometer mittels Ultraschall überprüft. Dies bedeutet eine weitere Halbierung der bereits verkürzten Intervalle, die die DB im Juli 2010 eingeführt hatte. Hintergrund der Selbstverpflichtung ist die Erarbeitung einer geeigneten Berechnungsmethode zur Ermittlung der notwendigen Ultraschall-Intervalle, um auch theoretische Risiken in jedem Fall auszuschließen.

„Wir gehen diesen Schritt in Übereinstimmung mit dem Eisenbahn-Bundesamt und entwickeln gemeinsam ein Modell, mit dem künftig Ultraschall-Intervalle in Abhängigkeit von spezifischen Randbedingungen festgelegt werden können“, sagt Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn.

Es gibt derzeit keinerlei Erkenntnisse, dass bei den bisherigen Ultraschall-Prüfintervallen eine Gefahr für den Eisenbahnverkehr vorläge. „Die häufigeren Werkstattaufenthalte der ICE 1 und 2 verknappen die für den Fahrplan zur Verfügung stehenden Fahrzeuge um insgesamt vier Züge. Dadurch wird die zur Verfügung stehende Betriebsreserve entsprechend reduziert. Bereits seit 2008 fehlen durch die verkürzten Untersuchungsintervalle der ICE 3- und ICE T-Flotte bis zu 14 Züge im täglichen Betrieb.

ICEDB7422Ein ICE 3 auf der Schnellfahrstrecke Nürnberg—Ingolstadt. Foto: Deutsche Bahn AG

Im Regelbetrieb rechnet die DB derzeit jedoch mit keinen unmittelbaren Auswirkungen für die Fahrgäste. Seit dem Achsbruch eines ICE 3 in 2008 bemüht sich der Eisenbahnsektor um die Entwicklung eines geeigneten Verfahrens zur präventiven Untersuchung der Achsen mittels Ultraschall. Bereits damals wurden die Untersuchungsintervalle für die Baureihen ICE 3 und ICE T deutlich verkürzt.

iceDB16681Mit dem ICE-T in den Frühling: eine Doppeltraktion der Baureihe 411 bei Rackwitz. Foto: Deutsche Bahn AG

Im Zuge der Untersuchungen wurden auch die Achsen der insgesamt 103 Züge der Baureihen ICE 1 und ICE 2 nochmals verstärkt überprüft. Diese haben seit ihrer Inbetriebnahme 1991 bzw. 1996 keinerlei Befunde aufwiesen, die eine Gefährdung des Eisenbahnbetriebes dargestellt hätten.