ÖBB will die ersten 100 Regionalzüge für 550 Millionen Euro bestellen

xIMO201004024-01_300dpiFoto: Siemens Rail Systems

[30. Januar 2013] Der Aufsichtsrat der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) hat heute den Vorstand autorisiert, bei Siemens die ersten 100 Nah- und Regionalverkehrszüge vom Typ Desiro ML aus einer Rahmenvereinbarung abzurufen.

Der Vertrag soll nach Ablauf der vergaberechtlichen Stillhalteperiode unterzeichnet werden. Siemens hatte im April 2010 den Zuschlag bei einer der größten europaweiten Ausschreibungen für elektrische Regionalzüge erhalten. Die dreiteiligen elektrischen Triebfahrzeuge sollen ab Ende 2015 ausgeliefert werden. Die Endfertigung der Triebzüge soll im Werk Jedlersdorf der ÖBB (Technische Services) stattfinden. Die Drehgestelle kommen aus dem Siemens-Werk in Graz. 30 Züge sind für den S-Bahn-Verkehr in der österreichischen Hauptstadt Wien und Niederösterreich und 70 für den Regionalverkehr in Oberösterreich und der Steiermark vorgesehen. Das Auftragsvolumen beträgt 550 Millionen Euro.

„Wir konnten uns erneut in einem Ausschreibungsverfahren mit unserer Desiro-Plattform durchsetzen. Das zeigt, dass unser Fahrzeug nicht nur optimal für den städtischen Personennahverkehr ausgelegt ist, sondern auch alle Anforderungen des Regionalverkehrs erfüllt“, sagte Jochen Eickholt, CEO der Siemens-Division Rail Systems.

Triebzüge vom Typ Desiro ML sind flexible und bewährte Fahrzeuge, die sich durch die Konzeption als Einzelwagenzug spezifisch an das jeweilige Fahrgastaufkommen anpassen lassen. Dank verbesserter Antriebe, mit denen der Energieverbrauch im Vergleich zu Vorgängermodellen nochmals gesenkt werden konnte, sind sie besonders umweltfreundlich. Auch das Zugdesign setzt auf umweltfreundliche Materialien, zum Beispiel bei der Lackierung und Innenausstattung.

Die ÖBB wählt das Basisfahrzeug des Typs Desiro ML, bestehend aus einer dreiteiligen Grundeinheit. Die S-Bahn-Züge verfügen über 244, die Regionaltriebzüge über 259 Sitzplätze. Die Desiro-Züge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde. Bequeme Niederflureinstiege garantieren einen barrierefreien Zugang ohne Rampen auch für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen. Die Fußbodenhöhe beträgt 600 mm. Die S-Bahnen erhalten sechs, die Regionalzüge vier Türen pro Einstiegsseite.

Quelle: Siemens Rail Systems