E-Netz Franken: Testfahrt mit neuem Regionalzug

xDB76022Die Triebwagen der Baureihe 442 werden im E-Netz Franken eingesetzt.
Foto: Claus Weber/Deutsche Bahn AG

[10. September 2012] Mit einer Testfahrt von Bamberg nach Lichtenfels stellte die Deutsche Bahn heute den als „Franken-Thüringen-Express“ verkehrenden neuen elektrischen Regionalzug der Baureihe ET 442 vor.

Ab der kommenden Woche werden nach und nach weitere dieser insgesamt 22 neuen Züge im E-Netz Franken den Regelbetrieb aufnehmen. Mit dem modernen Regionalzug erhöht die Bahn für ihre Fahrgäste den Fahrkomfort und stellt erhebliche Fahrplanverbesserungen in Aussicht.

Der Zug erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Gleichzeitig ist er durch sein Antriebs- und Steuerungssystem besonders energieeffizient und damit umweltfreundlich. Uwe Domke, Geschäftsleiter der DB Regio in Nordostbayern: „Nachdem die Industrie uns den Zug leider mit einem Jahr Verzug geliefert hat, mussten sich unsere Kunden genauso wie wir lange gedulden. Aber nun freuen wir uns sehr, diesen tollen Franken-Thüringen-Express präsentieren zu können.“ DB Regio fährt den „Franken-Thüringen-Express“ im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Schienenpersonennahverkehr in Bayern plant, kontrolliert und finanziert.

Die Fahrzeuge verfügen über bis zu 300 Sitzplätze. Aneinander gekuppelt können Züge mit bis zu 550 Sitzplätzen unterwegs sein. Ein Zugteil umfasst zwischen drei und fünf Wagen. Die Innenräume sind hell und transparent gestaltet sowie videoüberwacht. Ausstattungsmerkmale sind Fahrgastinformationsdisplays, Laptop-Steckdosen, eine Kinderecke, gekennzeichnete Vorzugsbereiche für Abo-Kunden, ein abgegrenzter 1. Klasse Bereich mit Ledersitzen und Sprechstellen in allen Einstiegsbereichen.

Außerdem zeichnet sich die Baureihe 442 durch eine besonders behinderten-gerechte Ausstattung aus. Neben niedrigen Einstiegen sind im Zug ebenfalls niveaugleiche Schiebetritte angebracht. Damit können Rollstuhlfahrer den Spalt zwischen Zug und Bahnsteig problemlos überbrücken. Die Beschriftungen an allen Bedienelementen sind ertastbar. Für Personen mit Seheinschränkungen sind die Handstangen farblich abgegrenzt. Darüber hinaus verfügt die Baureihe gleichfalls über behindertenfreundliche Toiletten, sowie Mehrzweckräume mit Rollstuhlplätzen aber auch Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.

„Mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember wollen wir – wenn der Hersteller alle 22 Franken-Thüringen-Express-Züge in einwandfreiem Zustand geliefert hat – alle schnellen umsteigefreien Verbindungen unseren Fahrgästen anbieten“, so Domke. DB Regio will schnell und ohne Umsteigen die Strecke Nürnberg – Bamberg – Lichtenfels – Coburg – Sonneberg im Stundentakt bedienen. Dabei werden zweistündlich in Bamberg in Richtung Würzburg und in der anderen Stunde zweistündlich in Lichtenfels in Richtung Jena Saalebahnhof Zugteile abgekuppelt und fahren eigenständig an ihr Ziel. Die Fahrgäste müssen dabei nicht umsteigen. In der Gegenrichtung, nach Nürnberg, besteht das gleiche System mit entsprechender Vereinigung der Zugteile in Lichtenfels bzw. Bamberg. Der „Franken-Thüringen-Express“ fährt zweistündlich ohne Umsteigen von Nürnberg nach Jena in knapp drei Stunden. Reisende nach Berlin erhalten dort einen schnellen Anschluss weiter mit dem ICE in die Bundeshauptstadt.

Ergänzend verkehren noch zwei zweistündliche RB-Linien von Bamberg nach Saalfeld. Zusammen ergibt dies von Bamberg nach Kronach einen Stundentakt.
Bereits seit Dezember 2011 bringt das neue Konzept des „Franken-Thüringen-Express“ zusätzliche Verbindungen zwischen Bamberg und Nürnberg. Zwischen Coburg und Sonneberg fahren die Züge morgens und am späten Nachmittag halbstündlich statt bislang überwiegend stündlich. Die Reisenden erwarten zudem bessere Spätverbindungen zwischen Nürnberg und Oberfranken. Neben Coburg und Lichtenfels sind auch Rödental, Neustadt und Sonneberg jeweils eine Stunde später von Nürnberg bzw. Würzburg erreichbar.

Quelle: Deutsche Bahn AG