„Wir schenken Ihnen eine Stunde“: Zehn Jahre Schnellfahrstrecke Köln Rhein/Main

xDB11973Ein ICE3 am Bahnsteig auf dem Kölner Hbf.
Foto:Christian Bedeschinski/Deutsche Bahn AG

[1. August 2012] Unter dem Motto „Wir schenken Ihnen eine Stunde“ hat die Deutsche Bahn (DB) am 1. August 2002 die 177 Kilometer lange Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main offiziell in Betrieb genommen.

Damit verkürzte sich die Fahrzeit zwischen den beiden Regionen von über zwei Stunden auf etwas über eine Stunde. Seit der Eröffnung haben über 100 Millionen Reisende die Verbindung genutzt. Die Nachfrage ist kontinuierlich gestiegen. Heute fahren die ICE-3-Züge im Zwanzigminutentakt und befördern täglich rund 33.000 Fahrgäste. Die Verbindung ist eine der am stärksten nachgefragten Strecken der DB. Eine neue nationale Linie ist ab Juni 2013 von Köln nach Stuttgart geplant.

Mit der Inbetriebnahme hat sich die Fahrzeit nicht nur auf innerdeutschen Strecken erheblich verkürzt. Eine Fahrt von Frankfurt (Main) nach Amsterdam dauert heute beispielsweise nur noch knapp vier statt fünf Stunden. Auch der Frankfurter Flughafen ist direkt an die Hochgeschwindigkeitsstrecke angebunden und Teil des weltweiten Netzes der Lufthansa (LH): 15 ICE-Züge zwischen Köln und dem Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens fahren zusätzlich unter einer LH-Flugnummer und können somit als Zubringerzüge für LH-Passagiere gebucht werden. Rund 200.000 Fluggäste nutzten 2011 die „AIRail Kooperation“ zwischen DB, Lufthansa und Fraport. Wegen der schnellen Züge hat die Lufthansa ihre Flüge zwischen den Flughäfen Köln/Bonn und Frankfurt eingestellt. 

Positive Effekte konnten auch die anliegenden Regionen verzeichnen. So wurden Siegburg/Bonn, Montabaur und Limburg Süd mit neuen ICE-Bahnhöfen angebunden. Insgesamt rund 8.000 Fahrgäste steigen täglich an den drei Bahnhöfen in die ICE-Züge der DB ein. 
Die Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main war die erste Strecke in Deutschland, auf der mit einer planmäßigen Höchstgeschwindigkeit von 300 Stundenkilometer gefahren wurde. Im Gegensatz zum herkömmlichen Oberbau mit Schotter wurde hier fast durchgehend eine Feste Fahrbahn verlegt. Dabei liegen die Gleise in einem Bett aus Beton und Stahl. Das feste Gleisbett erlaubt ein erschütterungsarmes Fahren und damit komfortableres Reisen. Die Strecke wurde weitgehend parallel zur Autobahn A3 gebaut und stellte die Ingenieure aufgrund der geologischen Gegebenheiten vor einige Herausforderungen. So mussten 30 Tunnel und 18 große Talbrücken für die Verbindung gebaut werden. Eine Besonderheit der Strecke: Die maximale Neigung beträgt statt wie gewohnt 12,5 Promille nun 40 Promille.

xDB6924rankfurt am Main Flughafen Fernbahnhof mit ICE 3.
Foto: Max Lautenschläger/Deutsche Bahn AG

Quelle: Deutsche Bahn AG