Rund 420 Millionen Euro für Ausbau der Strecke Knappenrode—Horka–Grenze Deutschland/Polen

xPKPSU46047HorkaGbf4p071110SU 46 047 der PKP hat einen Kohlenzug nach Horka gebracht.
Fotos (2010): Erik Körschenhausen

[23. April 2012] Mit der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung zum Ausbau der Strecke Knappenrode—Horka–Grenze Deutschland/Polen haben das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und die Deutsche Bahn AG den Startschuss für dieses zentrale Projekt gegeben.

xODEG642xxxHorka071110Ein ODEG-Triebwagen der Baureihe 642 verlässt den Bahnhof Horka.

Insgesamt rund 420 Millionen Euro werden Bahn und Bund in den nächsten Jahren in den Streckenausbau investieren. Die ersten Arbeiten sollen noch in diesem Jahr begonnen werden.

„Mit diesem wichtigen Projekt werden wir eine leistungsfähige Verbindung für den Schienengüterverkehr zwischen Deutschland und Osteuropa schaffen und können damit den Kapazitätsengpass, der durch den Rückbau des zweiten Gleises 1946 entstanden ist, endlich wieder beseitigen“, so Oliver Kraft, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG. „Gerade auch im grenzüberschreitenden Güterverkehr erwarten wir ein weiteres Wachstum, deshalb müssen wir die Netzkapazitäten erhöhen. Gleichzeitig sorgen wir mit dieser Investition aber auch für mehr Lärmschutz für die Anwohner. Dies ist mir ein wichtiges Anliegen“, unterstreicht Kraft.

x233306HorkaGbf2p071110233 306 mit einem Kohlenzug im Güterbahnhof Horka.

Schwerpunkte der Baumaßnahmen sind der zweigleisige Streckenausbau und die Streckenelektrifizierung auf rund 52 Kilometern sowie die Ausrüstung mit moderner Signaltechnik. Die Ausbaumaßnahmen beginnen mit dem Umbau des Bahnhofs Knappenrode voraussichtlich noch Ende diesen Jahres. Der Beginn für den zweigleisigen Streckenausbau ist für Ende 2013 geplant. Bis Ende 2016 sollen die Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Seit Anfang 2011 werden bereits Untergrundsanierungen durch die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau- und Verwaltungsgesellschaft mbH im Bereich des Bahnhofes Lohsa (ehemaliger Braunkohletagebau) realisiert.

Zum Schutz der Anwohner werden darüber hinaus rund 16 Kilometer Lärmschutzwände errichtet und Schallschutzfenster eingebaut. Aufgrund der Lage der Ausbaustrecke in Lausitzer Naturschutzgebieten sind zusätzliche Maßnahmen für geschützte Tier- und Pflanzenarten vorgesehen. Eingriffe in streckennahe Biotope werden durch Wiederherstellungs- und Ausgleichsmaßnahmen kompensiert.

Quelle: Deutsche Bahn AG