Deutsche Bahn und SNCF: Zusammenarbeit im Hochgeschwindigkeitsverkehr ausgebaut – Direktverbindung Frankfurt–Südfrankreich (Marseille) eröffnet

xDB68219Täglich mit dem TGV Euroduplex vom Rhein-Main-Gebiet ans Mittelmeer: der 1. TGV Euroduplex aus Frankfurt am Main ans Mittelmeer (TGV 9580)
Foto: Deutsche Bahn AG/ Volker Emersleben

[25. März 2012] Die Deutsche Bahn (DB) und die SNCF haben am 23.3.2012 die Direktverbindung zwischen Frankfurt (Main) und Marseille in Betrieb genommen.

Über die neue Schnellfahrstrecke „Rhein-Rhône“ verkürzen sich die Reisezeiten zwischen Südwestdeutschland und Südfrankreich damit um bis zu 90 Minuten. Die Direktverbindung zwischen Frankfurt und Marseille führt über Mannheim, Karlsruhe, Baden-Baden, Straßburg, Mülhausen, Lyon, Avignon und Aix-en-Provence. Zum Einsatz kommt der neue Doppelstockzug TGV Euroduplex. Er erreicht auf der täglichen Hin- und Rückfahrt Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 320 km/h.

„Der Zugverkehr in Europa wird wieder ein Stück grenzüberschreitender und noch kundenorientierter. Mit der Verbindung Frankfurt-Marseille setzen wir erneut einen Meilenstein in unserer erfolgreichen Zusammenarbeit mit der SNCF“, sagte Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, anlässlich der heutigen Eröffnungsfahrt. „Profitieren werden nicht nur das Rhein-Main-Gebiet und Marseille, sondern auch die Regionen zwischen Oberrhein und Südfrankreich, die nun noch enger in das europäische Fernverkehrsnetz eingebunden werden“, so Dr. Grube weiter.

„Die Rhein-Rhône-Verbindung schlägt ein neues Kapitel im deutsch-französischen Hochgeschwindigkeitsverkehr auf, den DB und SNCF gemeinsam betreiben. Sie steht in einer Reihe mit den erfolgreichen Angeboten von Paris über Stuttgart nach München und von Frankfurt nach Paris“, sagte Barbara Dalibard, Generaldirektorin von SNCF Voyages und Mitglied des Vorstands der SNCF. „Für die Menschen auf beiden Seiten der Grenze ist dies eine neue, umweltfreundliche Möglichkeit, schneller in den Süden Frankreichs zu reisen“, so Dalibard weiter.

DB und SNCF haben attraktive Angebote für die neue Verbindung. Die einfache Fahrt auf der Verbindung zwischen Deutschland und dem Mittelmeer ist im DB-Tarif Europa-Spezial oder im SNCF-Tarif Prem’s ab 39 Euro erhältlich (69 Euro in der 1. Klasse). Auf kürzeren Abschnitten wie Frankfurt–Straßburg oder Karlsruhe–Mülhausen beginnen die Ticketpreise für die 2. Klasse bereits bei 29 Euro (ab 49 Euro in der 1. Klasse).

Die neue Verbindung Frankfurt (Main)–Marseille im Detail
Die neue Verbindung wird von der Deutschen Bahn mit der SNCF in Kooperation betrieben. Es gibt täglich je eine Fahrt pro Richtung, auf der der neue Doppelstockzug TGV Euroduplex zum Einsatz kommen wird. Besonderes Augenmerk richten DB und SNCF auf den Service an Bord. Ein deutsch-französisches Zugteam betreut die Gäste auf der gesamten Reise. Gäste in der 1. Klasse profitieren bei internationalen Verbindungen mit einer Reisezeit von mehr als einer Stunde von einem exklusiven Servicepaket, zu dem auch ein Imbiss gehört.

Das Europa-Spezial-Ticket (ab 39 Euro in der 2. Klasse, ab 69 Euro in der 1. Klasse) ist buchbar ab allen deutschen Bahnhöfen. Eine Sitzplatzreservierung ist inbegriffen. Das Ticket ist zuggebunden, hat drei Tage Vorkaufsfrist und ist erhältlich, solange der Vorrat reicht. Fahrkarten für die neue Verbindung und die genauen Fahrtzeiten mit allen Zwischenhalten gibt es in den DB Reisezentren, DB Agenturen, im Internet unter www.bahn.de, am DB Automaten sowie telefonisch beim Reiseservice unter 0180 5 99 66 33 (14 ct/Min. aus dem dt. Festnetz, Tarife bei Mobilfunk max. 42 ct/Min.).

Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich erhalten die Inhaber von Kundenkarten Vergünstigungen auf den Normalpreis, auch bei kurzfristiger Buchung (DB BahnCard 25 oder 50 bzw. bei der SNCF Carte 12-25, Escapades, Enfant + oder Senior).

In Frankfurt fährt der Zug um 14 Uhr ab (Abfahrt Mannheim 14.39 Uhr, Karlsruhe 15.11 Uhr, Baden-Baden 15.33 Uhr). Er erreicht Marseille um 21.46 Uhr (Ankunft Straßburg 16.03 Uhr, Mülhausen 16.57 Uhr, Lyon 19.56 Uhr, Avignon 21.08 Uhr, Aix-en-Provence 21.31 Uhr). In der Gegenrichtung geht es um 8.14 Uhr in Marseille los (Abfahrt Aix-en-Provence 8.29 Uhr, Avignon 8.51 Uhr, Lyon 10.04 Uhr, Mülhausen 12.56 Uhr, Straßburg 13.54 Uhr). Ankunft in Frankfurt ist um 15.58 Uhr (Baden-Baden 14.22 Uhr, Karlsruhe 14.46 Uhr, Mannheim 15.18 Uhr).
Frankfurt (Main)-Marseille: Ein neues Kapitel im erfolgreichen deutsch-französischen Hochgeschwindigkeitsverkehr

Seit der Betriebsaufnahme des Hochgeschwindigkeitsverkehrs im Juni 2007 haben rund sechs Millionen Fahrgäste zwischen beiden Ländern die Bahn als bequeme und umweltfreundliche Alternative zum Flugzeug gewählt. 2011 konnten vier Prozent mehr Fahrgäste im Vergleich zum Vorjahr begrüßt werden. Immer mehr Gäste entscheiden sich dafür, mit der Bahn direkt von Stadtzentrum zu Stadtzentrum zu reisen. Ihren Marktanteil hat die Bahn deshalb auch 2011 weiter ausgebaut:

Auf der Verbindung Stuttgart–Paris ist der Zug mit 56 Prozent klarer Marktführer gegenüber dem Flugzeug. Zwischen Frankfurt (Main) und Paris beträgt der Marktanteil gut 25 Prozent.

Der deutsch-französische Hochgeschwindigkeitsverkehr erreicht außerdem hervorragende Kundenzufriedenheitswerte, wie eine Studie des Marktforschungsinstituts TNS Sofres aus dem Juli 2010 zeigt: Neun von zehn Fahrgästen sind mit dem Angebot sehr zufrieden oder zufrieden, 92 Prozent loben die Freundlichkeit der deutsch-französischen Teams an Bord, und 97 Prozent der Gäste würden das Angebot weiterempfehlen.

Quelle: Deutsche Bahn AG