LNVG: Dieselnetz Südostniedersachsen europaweit ausgeschrieben

bild-lintDie LNVG hat bei Alstom Triebwagen vom Typ CORADIA Lint 54 bestellt.
Foto: Alstom

[15. März 2012] Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) hat das aus zehn Eisenbahnlinien bestehende Dieselnetz Südostniedersachsen (DINSO) europaweit ausgeschrieben.

Gemeinsam mit dem Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB), der Region Hannover, dem Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) und dem Freistaat Thüringen sucht die LNVG neue Betreiber für ein jährliches Fahrtenprogramm von rund 6,6 Millionen (Mio.) Zugkilometer, die bislang von der DB Regio AG gefahren werden. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 sollen die Gewinner den Schienenpersonennahverkehr zwischen Heide und Harz aufnehmen und bis Ende 2029 bedienen, heißt es in den am Wochenende von der LNVG im EU-Amtsblatt veröffentlichten Ausschreibungsbedingungen.

„Wir wollen die Qualität im bestehenden Angebot sichern, zum Teil noch verbessern und setzen dabei auf zusätzliche Kundenbetreuer, Videokameras und Info-Bildschirme in den Zügen“, fasst Hans-Joachim Menn, Geschäftsführer der federführenden LNVG, am Sonntag die Erwartungen der Aufgabenträger an das länderübergreifende Wettbewerbsverfahren zusammen.

Die zwischen Hannover und Bad Harzburg mit Dieselloks und 40 Jahre alten Wagen verkehrenden Züge werden abgelöst; ebenso die wegen ihres hohen Energieverbrauches unwirtschaftlichen und bei Fahrgästen vor allem wegen ihrer Enge, Geräuschkulisse und fehlenden Barrierefreiheit unbeliebten Neigetechnik-Züge. Für sie kommen neue, barrierefreie und mit mehr Sitzplätzen ausgestattete Regionalzüge vom Typ Coradia LINT 54, die die LNVG an die neuen Betreiber vermietet. Auch zwischen Braunschweig und Uelzen sowie zwischen Lüneburg und Dannenberg dürfen sich die Fahrgäste auf die spurtstarken und mit neuester Abgas-Technologie ausgestatteten Züge freuen. Sie lösen dort die über 20 Jahre alten VT 628 ab.

Insgesamt 28 Dieseltriebwagen hat die LNVG bei Alstom in Salzgitter bestellt und dafür rd. 120 Mio. Euro ausgegeben. Steuergeld, das aus Sicht der LNVG gut angelegt ist. „Die neuen Züge sind eine echte Zukunftsinvestition“, freut sich LNVG-Chef Menn auf ihren Einsatz. Und ZGB- Verbandsdirektor Hennig Brandes fügt hinzu, „die Ausschreibung des ‚DINSO’ ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Umsetzung unseres Regionalbahnkonzeptes 2014+“.

Bis Anfang Juli haben interessierte Eisenbahnunternehmen nun Zeit, ein Angebot abzugeben. Dabei müssen sie aber nicht für das gesamte Netz bieten. DINSO ist in zwei Teilnetze (Lose) aufgeteilt, um auch mittelständischen Verkehrsunternehmen eine Chance zu eröffnen. Im Los 1 befinden sich die Regionallinien

  • Bodenfelde—Northeim,
  • Göttingen—Kreiensen—Bad Harzburg,
  • Göttingen—Northeim—Nordhausen,
  • Braunschweig—Seesen—Herzberg,
  • Braunschweig—Schöppenstedt und
  • Braunschweig—Salzgitter-Lebenstedt.

Im zweiten Los sind die Expresslinie

  • Hannover—Bad Harzburg sowie die Regionallinien
  • Uelzen—Braunschweig,
  • Braunschweig—Bad Harzburg/ —Goslar und
  • Lüneburg—Dannenberg

zusammengefasst. Gekürt werden die Ausschreibungsgewinner im Herbst 2012.

Quelle: LNVG