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Unvergessene Walhallabahn – Band 2

Wolfgang Löckel – Eisenbahn-Bildarchiv – Band 50

unvergessenen-walhalla-bahn-teil-2-475Was erwartet Sie im zweiten Band über eine kleine Schmalspurbahn? Bisher unveröffentlichtes Bildmaterial mit einmaligen Betriebssituationen. Doch lesen SIe das Vorwort von Wolfgang Löckel:

Einige Bemerkungen zuvor

Die kleine Bahn, die einstmals die Bischofstadt Regensburg mit dem Säulentempel der Walhalla und darüber hinaus die Gemeinden entlang der Donau und des Vorwaldes bis zum Marktflecken Wörth verband, ist auch nach ihrer Stilllegung seit über 42 Jahren nach wie vor bemerkenswert deutlich im Bewusstsein der Bevölkerung präsent.

Immer wieder tauchen neue, bislang unbekannte Archivalien und wertvolle Bilddokumente dieser Bahn auf und die Nachfrage nach deren Publikation scheint ungebrochen. Neben den jetzt zwei Büchern in dieser Reihe hat auch der frühere Regensburger Eisenbahner Josef Dollhofer der Bahn bereits seit 1972 ein würdiges Denkmal gesetzt. Mit seinem – nach wie vor erhältlichen – in bereits vierter Auflage erschienen Buch „Das Walhallabockerl“ (MZ-Verlag, Regensburg) geht er detailreich und fachkundig auf die Geschichte der Bahn ein. Sein Buch darf wirklich als Standardwerk bezeichnet werden. Auch für uns hat er dankenswerter Weise erneut seltenes Bildmaterial bereitgestellt.

Neben aus Platzgründen im ersten Band nicht berücksichtigten weiteren Aufnahmen von Gottfried Turnwald sind es diesmal besonders die Fotografien von Gerhard Karl, die neue Einblicke in die Geschichte der Walhallabahn zur Nachkriegszeit ermöglichen. Er wohnte in der Zeit von 1954 bis 1964 in Regensburg und besuchte die Bahn immer wieder, wobei einmalige Zeitdokumente – teilweise bereits in Farbe – entstanden.

Zwischenzeitlich tauchten auch die Negative des früheren Klein­bahnfotografen Michael Breitschwerdt auf: Hans-Jo­achim Knupfer, der dessen Nachlass in Ehren hält, stellte sie freundlicherweise für dieses Buch zur Verfügung. Er vermittelte auch den Kontakt zu Gerald Gunzenhäuser, der mit seinem Bruder Ulrich in den letzten Tagen der Bahn stimmungsvolle Aufnahmen fertigte und diese ebenso anbot.

Aufnahme: Gerhard KarlAufnahme: Gerhard KarlNeben weiteren Farbdias aus dem reichhaltigen Fundus des Wiesbadener Eisenbahnfreundes Dieter Junker stellte auch Heribert Heilmeier seltene, farbige Lichtbilder zur Verfügung. Sie stammen vom früheren Regensburger Eisenbahnfreund Hans Pilz, dessen Frau Irma Pilz deren Verwendung im Buch freundlicher Weise zustimmte. Überhaupt: Durch die unermüdliche Hilfe und Vermittlung des rührigen Regensburger Walhallabahnfreundes Rudolf Rieß kamen noch viele weitere Kontakte zu Bild- und Archivaliengebern zustande, die ihr Material gerne bereitstellten und damit unter anderem auch neue Aspekte in der Kommentierung – auch des bereits vorliegenden Bildmaterials – ermöglichten. Viele davon sind heimat­geschichtlich forschend tätig und hüten oft seltenes, überraschendes Material aus manchem alten Familienalbum.

Wenn auch im Rahmen dieser Buchreihe, sei es aus Platz­gründen oder bildqualitativen Vorgaben, vieles davon nicht
publiziert werden kann und auch nicht alle benannt werden können, die – wie auch immer – meine Arbeit in derart groß­zügiger Weise unterstützt haben, so gilt doch allen dafür mein aufrichtiger Dank.

Erwähnenswert bleibt noch ein bemerkenswert wie liebevoll verfasster Brief, der den Autor erreichte und sich wie eine späte Hommage an die Eisenbahner der Walhallabahn liest. Annelies Keinholz (geb. Bauer), die Wirtstochter der früheren „Gastwirtschaft zur Eisenbahn“ in Wörth an der Donau, die ihre Eltern von 1934-1973 führten, schreibt: „Viele schöne und unvergessene Erinnerungen an die Bockerlbahn-Zeit habe ich in meinen Gedanken. Diese Eisenbahner waren lauter solide, gestandene und liebenswerte Männer …“

Das Gasthaus war – sowohl für pensionierte als auch aktive Walhallabahner – stets Treffpunkt bei Wendepausen, zu Personenzugzeiten nach Feierabend und für die Güterzug-Personale zur Mittagspause.

Aufnahme: Gerhard KarlAufnahme: Gerhard KarlIch habe auch diesmal wieder eine weitgehend chronologische Bilderfolge vorgesehen, um auch den Lesern, die den ersten Band nicht zur Hand haben sollten, eine eingängige Darstellung der Geschichte und des Werdegangs der Bahn präsentieren zu können.

Hierzu wünsche ich Ihnen, liebe Leser, viel Freude beim Studium der Lichtbilder, die ich nach sorgfältiger Recherche und aktuellem Kenntnisstand kommentiert habe. Mit Stern* gekennzeichnete Textpassagen enthalten präzisierte oder korrigierte Fakten gegenüber Band 1.

Den Bildbearbeitern Steffen Düll und Rico Schreiber mein Dankeschön für Ihre Geduld und Ihr Können, auch aus teils sehr seltenen aber zuweilen sehr „schmalen“ Bilder- und Datenvorlagen immer noch ansehnlich druckreife Ergebnisse vorlegen zu können. Ebenso gilt mein Dank Silvia Teutul, die auch diesmal wieder für die behutsame Ausgestaltung und Präsentation des Inhaltes sorgte. Ein weiteres herzliches Dankeschön an Dr. Brigitte Bonfert und Georg Mürb, die sich bei mir im Hause um Korrekturlesen und Archivarbeit kümmerten. Nicht zuletzt geht mein Dank auch an Hansjürgen Wenzel und Heinrich Stangl, die mich „lokomotiv-geschichtlich“ stets unter­stützen.

Und jetzt: Steigen Sie ein und fahren Sie (wieder) mit – durch die wechselvolle und spannende Geschichte der unvergessenen Walhallabahn!
Ladenburg (Baden) im Januar 2011    Wolfgang Löckel