Bahn der „Brit-US-Zone“ –
Der Weg von der DR zur DB
In der Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg bestimmten die Besatzungmächte das Schicksal Deutschlands. Die Gründung der Bundesrepublik Deutschland in den Westzonen und die nachfolgende Entstehung der DB war maßgeblich durch das koordinierte Handeln der britischen und der amerikanischen Besatzer bestimmt – wogegen Frankreich mehrfach andere Interessen verfolgte.
Trolley Mission
Ergebnisse des Bombenkriegs werden besichtigt
Bei Kriegsende 1945 lagen in Deutschland vor allem die Städte, Infrastruktur und Industrieanlagen in Schutt und Asche. Im Rahmen der als „Trolley Mission“ bezeichneten, geheimen Aktion entstanden zahlreiche Bilder, die einen Eindruck vermitteln, was die alliierten Soldaten bei ihrem Einmarsch vorfanden und vor welchen Aufgaben sie standen, um den Bahnbetrieb wieder zum Laufen zu bringen.
Kriegsende: Trümmer überall -
Zwischen Bestandsaufnahme und Betrieb
Bei Kriegsende lagen die Industriestandorte, Städte und Eisenbahnanlagen in Deutschland weitgehend in Trümmern. In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs aren die Gleisanlagen der Deutschen
Reichsbahn ein bevorzugtes Ziel der alliierten Bomberflotten gewesen. Was nicht bei den Bombardements zerstört wurde, sprengte die Deutsche Wehrmacht auf ihrem Rückzug in die Luft. Bei Kriegsende herrschte ein unbeschreibliches Chaos an zerbombten Gleisen und Gebäuden, zerschossenen Lokomotiven sowie durch unzählige Züge verstopfte Bahnhöfe. Trotzdem gelang es den Eisenbahnern, binnen weniger Wochen wieder einen Zugbetrieb aufzubauen.
UNRRA-Hilfszüge
Hilfslieferungen rollen quer durch Europa
Der Zweite Weltkrieg hat in Europa deutliche Spuren hinterlassen, und Millionen von Menschen waren auf Hilfe von Übersee angewiesen. Die Verteilung dieser Hilfslieferungen innerhalb Europas oblag der UNRRA und ihr Transport in Deutschland und zu den Nachbarländern fiel der bereits stark belasteten Deutschen Reichsbahn zu.
Henschel wird PAW
Privat-Ausbesserungswerk in der US-Zone
Nach dem Kriegsende gehörte es zu den dringendsten Aufgaben, den Bahnverkehr wieder in Gang zu bringen. Der Lokomotivmangel wurde auch durch fehlende Werkstattkapazitäten verursacht. Um das Problem zu lösen, griffen die Besatzer auf Industriebetriebe zurück, wie Andreas Giller an einem promineten Beispiel zeigt: Henschel in Kassel.
Züge in ein anderes Leben
Bevölkerungsverschiebung und Überleben per Zug
In der ersten Nachkriegszeit bekam die Reichsbahn die Aufgabe, in wenigen Monaten Millionen von Menschen wie Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und „Displaced Persons“ in ihre Heimat zu bringen sowie ankommende Flüchtlinge und Heimatvertriebene in Deutschland zu verteilen. Die verbliebene Bevölkerung nutzte die Bahn zur Selbsthilfe, um sich mit „Hamstern“ und mit Kohlediebstahl aus Güterzügen besser zu versorgen – und zu überleben.