Regionalverkehr Nürnberg—Ingolstadt—München und Nürnberg—Augsburg an DB Regio vergeben

xlokomotiva 109 e mg 6691 mp v1 nahledAb 2016 sollen Skoda-Lokomotiven der Baureihe 109E mit tschechischen Doppelstockzügen in Bayern verkehren. Foto: Skoda

[18. Juni 2013] Der Regionalverkehr zwischen München und Nürnberg über Ingolstadt sowie zwischen Nürnberg und Augsburg bleibt bei DB Regio: Nach einer europaweiten Ausschreibung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) hat der Freistaat heute den Zuschlag erteilt.

xIMG 4045Skoda zeigte die Baureihe 109E als 380 011-7 im Jahre 2010 auf der Innotrans in Berlin. Foto: Dierk Lawrenz

Der neue Verkehrsvertrag beginnt im Dezember 2016 und endet nach einer Laufzeit von zwölf Jahren. „Mit neuen Fahrzeugen, zusätzlichen Verbindungen und mehr Kapazitäten verbessern wir das Angebot“, betont
Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil. Der Regionalverkehr läuft zwischen Nürnberg und Ingolstadt sowohl auf der Altstrecke über Treuchtlingen als auch auf der 2006 in Betrieb genommenen Neubaustrecke.

Neubaustrecke (NBS) Nürnberg—Ingolstadt—München
Auf der NBS verbessert sich das Fahrtenangebot. „Gerade in den Spitzenzeiten am Freitagnachmittag und am Wochenende, wenn die Züge stark besetzt sind, bestellen wir zusätzliche Leistungen zwischen Nürnberg und Ingolstadt“, erklärt Zeil. Ansonsten bleibt es auf der Neubaustrecke beim heutigen Zweistundentakt zwischen Nürnberg und München. Wie bisher verkehren die meisten Züge direkt ohne Umsteigen. Der Freistaat hatte sich in der Ausschreibung optional den Stundentakt auf der NBS anbieten lassen. Dieses erweiterte Betriebsprogramm kann die BEG jedoch wegen des hohen Angebotspreises und begrenzter finanzieller Mittel nicht beauftragen. „Entscheidend sind dabei die hohen Trassenpreise auf der Neubaustrecke. DB Netz kommt uns hier bis heute nicht entgegen“, unterstreicht der Minister.

Um die am stärksten besetzten Züge schon kurzfristig zu entlasten, optimiert die BEG bereits ab Dezember 2013 den Fahrplan. Zwischen Nürnberg und Ingolstadt werden dadurch zusätzliche Züge am Freitagnachmittag und am Wochenende zur Verfügung stehen. Da zu diesem Zeitpunkt noch keine zusätzlichen Fahrzeuge, die für den Betrieb auf der NBS zugelassen sind, vorhanden sind, setzt DB Regio einen herkömmlichen Doppelstockzug ein, der zwischen München und Ingolstadt verkehren wird. Dadurch müssen Fahrgäste bis zum Einsatz der neuen Fahrzeuge etwas häufiger in Ingolstadt umsteigen.

Altstrecke Nürnberg—Treuchtlingen—Ingolstadt—München
Die etwas längere Route führt von Nürnberg über Treuchtlingen durch das Altmühltal nach Ingolstadt und München. Hier wird es ein stündliches Angebot geben. Dabei müssen Fahrgäste wie derzeit jede zweite Stunde in Treuchtlingen umsteigen. Ergänzend fahren Montag bis Freitag stündlich Expresszüge von Nürnberg nach Treuchtlingen und stündliche Regionalzüge von Ingolstadt nach München, sodass die Fahrgäste an den größeren Stationen jede halbe Stunde Fahrtmöglichkeiten haben. Von Treuchtlingen über Donauwörth nach Augsburg ergänzen Montag bis Freitag sowie am Samstagvormittag zweistündlich verkehrende Züge das ebenfalls zweistündliche Angebot des Fugger-Express zu einem Stundentakt.

Neue Fahrzeuge
Die BEG hat neue Fahrzeuge mit hohen Kapazitäten gefordert und Mindestvorgaben gemacht, wie viele Sitzplätze bei stark frequentierten Zügen im Berufs- und Freizeitverkehr vorhanden sein müssen. „In den wird es mindestens 20 Prozent mehr Sitzplätze geben“, erläutert Zeil. Um mobilitätseingeschränkten Reisenden eine möglichst reibungslose Fahrt zu gewährleisten, muss jeder Zugteil mit mindestens einem Rollstuhlplatz und einer klappbaren Überfahrrampe ausgestattet sein. Nicht zuletzt sollen Mehrzweckbereiche die Möglichkeit schaffen, Fahrräder, Kinderwagen und sperriges Gepäck problemlos zu
transportieren.

Vertrieb und Tarif
Neben der Anerkennung der bisher gültigen Nahverkehrstarife muss DB Regio nach Vorgaben der BEG Sonderangebote im Freizeitverkehr einführen: Gefordert ist zum Beispiel eine übertragbare Monatskarte (Freizeitkarte), die von Montag bis Freitag ab 9 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen ganztags gültig ist. Auch die Zusammenarbeit mit Tourismusregionen soll über Kur- und Gästefahrscheine verbessert werden. Bei Fahrten innerhalb von Verbünden gelten die Bestimmungen der jeweiligen Verkehrsverbünde (AVV, MVV, VGN). Die Ausgestaltung der Vertriebswege – entweder über Automaten oder Personal an Stationen oder im Zug – ist grundsätzlich dem Betreiber überlassen.

Weitere Anforderungen
Um den Fahrgästen einen umfangreichen Service zu gewährleisten, werden in jedem Zug Zugbegleiter eingesetzt. Außerdem verpflichtet sich der künftige Betreiber, am Qualitätsmesssystem der BEG teilzunehmen. Damit prüft die Bayerische Eisenbahngesellschaft die Sauberkeit, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Fahrgastinformation im Zug, die Servicequalität und die Kundenfreundlichkeit. Zudem gelten hohe Anforderungen hinsichtlich Pünktlichkeit und Anschlusssicherung. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft, die den Regionalverkehr im Auftrag des Bayerischen Verkehrsministeriums plant, finanziert und kontrolliert, hatte die Ausschreibung am 5. Juli 2012 im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Angebote konnten bis 15. April 2013 abgegeben werden. Der bisherige Allersberg-Express war nicht Bestandteil der Ausschreibung und soll künftig in die S-Bahn Nürnberg integriert werden.

Quelle: BEG

Ab 2016 fahren in Bayern High Speed Loks von Škoda

Pilsen, 18. Juni 2013 – Ab Ende 2016 werden modernste Fahrzeuggarnituren vom tschechischen Hersteller Škoda Transportation auf den bayerischen Eisenbahnstrecken Nürnberg – Ingolstadt – München unterwegs sein. Škoda Transportation wird der Deutschen Bahn insgesamt sechs moderne Hochkapazitätsgarnituren liefern, wobei eine Garnitur jeweils aus sechs Doppelstockwägen und einer Lokomotive 109 E besteht. Škoda Transportation erhält damit eine einzigartige Referenz in dem wichtigen Zielmarkt Deutschland. Unlängst erwarb die Lokomotive 109 E – als weltweit zweite Baureihe – das europäische Zertifikat TSI High Speed RST auf 200 km/h. Der Gesamtauftragswert für Škoda Transportation beläuft sich auf mehr als 100 Mio. Euro.

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) veröffentlichte 2012 eine Ausschreibung für den Betrieb der bedeutendsten Bayerischen Eisenbahnstrecke Nürnberg – Ingolstadt – München. An diesem Wettbewerb hat sich auch die Gesellschaft DB Regio (Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, der deutschlandweit bedeutendste und zugleich europaweit größte Beförderer) beteiligt. Eine der Wettbewerbsbedingungen war, dass der Bewerber für den Eisenbahnstreckenbetrieb zusammen mit dem eigenen Angebot auch einen Entwurf von modernen Hochkapazitätsfahrzeugen vorlegt, die auf der Strecke fahren könnten. Die Gesellschaft DB Regio schrieb deshalb einen Wettbewerb für Fahrzeuge für die Geschwindigkeit von 190 km/h aus und Škoda Transportation hat diesen gewonnen. Der Betrieb dieser Züge auf den Bayerischen Eisenbahnstrecken wurde der Gesellschaft DB Regio vergeben, und Škoda Transportation bekam somit den historisch ersten Auftrag auf dem extrem anspruchsvollen deutschen Markt.

„Die Tatsache, dass die Gesellschaft DB Regio sich für den Kauf unserer Fahrzeuge entschieden hat, bestätigt die hohe Qualität unserer Züge und deren Vergleichbarkeit mit den Produkten spitzenmäßiger ausländischer Hersteller von Schienenfahrzeugen. Für unsere Gesellschaft bedeutet dieser Kontrakt einen Meilenstein. Deutschland stellt nämlich einen der anspruchsvollsten Märkte der Welt dar, vor allem wegen der harten Konkurrenz direkt im Land“, sagt Tomáš Krsek, Vorstandsvorsitzender der Škoda Transportation.

Škoda Transportation wird für DB Regio sechs Züge mit jeweils sechs Doppelstockwägen liefern. Jeder Zug besteht aus einem Steuerwagen, fünf Zwischenwägen und einer Lokomotive 109 E. Diese Fahrzeuge werden für eine Geschwindigkeit von 200 km/h konstruiert. Sie enthalten auch druckfeste Kästen, damit der Druck innerhalb der Wägen stabilisiert wird, vor allem beim Vorbeifahren an anderen Zügen auf Hochgeschwindigkeitsstrecken, oder in Tunneln, was zum besseren Komfort der Fahrgäste wesentlich beiträgt. An der Entwicklung der Züge wird sich die ganze Gesellschaftsgruppe Škoda Transportation beteiligen. Die Doppelstockwägen werden von der Tochtergesellschaft in Ostrava – Škoda Vagonka hergestellt. Die komplette Elektroausstattung liefert die Pilsner Tochtergesellschaft Škoda Electric.

„Der deutsche Kunde ist sehr anspruchsvoll und weiß genau, was er vom Hersteller verlangt. Wir haben der Gesellschaft DB Regio Doppelstockzüge neuer Generation angeboten, die den westeuropäischen Standards völlig entsprechen. Dass wir Fahrzeuge auf den extrem kompetitiven deutschen Markt liefern werden, halten wir heute für unsere Schlüsselreferenz, die den hohen Standard unserer Züge beweist. Gleichzeitig gibt uns dieser Kontrakt eine große Chance, in kürze weitere tschechische Fahrzeuge auf die Schienen Deutschlands sowie auch anderer westeuropäischer Länder zu bringen. Mit unserem hohen Qualitätsstandard und einem guten Preis-Leistungsverhältnis möchten wir auch weitere Kunden von unseren Produkten überzeugen, beginnend bei den Doppelstockgarnituren über die Lokomotiven bis hin zu Straßenbahnen“, sagt Zdeněk Majer, Vizepräsident für Vertrieb der Škoda Transportation. 

Aus technischer Sicht geht es um ein spitzenmäßig ausgestattetes, modernes Produkt. Es ist interessant, dass die Fahrzeuge für die Geschwindigkeit von 200 km/h konstruiert sind, wobei der Kunde eine Zulassung für bloß 190 km/h verlangte. Die Züge werden auch mit klappbaren Überfahrrampen in Höhe von 760 mm ausgestattet, was eine der grundlegenden Bedingungen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft war. Die Züge werden voll klimatisiert und Internetanschluss wird selbstverständlich sein. In den Wägen zweiter Klasse wird es 679 Sitzplätze geben, in der ersten Klasse 26 Sitzplätze. Es wurden auch 82 klappbare Sitzplätze gefordert, 2 Plätze für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste und ein Mehrzweckraum für bis zu 37 Fahrräder. Jeder Zug wird mit einem äußeren und inneren Kamerasystem ausgestattet sein.

Quelle: Skoda Transportation

DB Regio Oberbayern freut sich über den Gewinn der Ausschreibung Ringzug West / NBS

Neue moderne Doppelstockzüge • Weiterhin umsteigefreie Verbindung zwischen München und Nürnberg

(München, 17. Juni 2013) Der Gewinn der Ausschreibung Ringzug West/NBS hat bei DB Regio Oberbayern große Freude ausgelöst. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat heute mitgeteilt, dass der Wettbewerb um die Strecken München – Ingolstadt - (NBS) – Nürnberg, Augsburg – Treuchtlingen – Nürnberg und Treuchtlingen – Ingolstadt – München zugunsten der DB entschieden wurde. „Ab Dezember 2016 werden wir unseren Kunden mit neuen Fahrzeugen mehr Komfort und Qualität bieten. Zudem werden wir für die Reisenden auch weiterhin eine direkte, umsteigefreie Verbindung zwischen  München und Nürnberg anbieten“, so Norbert Klimt, Vorsitzender der Regionalleitung Regio Bayern.

Rund 260 Arbeitsplätze bei DB Regio Oberbayern sind durch die gewonnene Ausschreibung des München-Nürnberg-Express bis 2028 gesichert. Diese Verkehre werden mit besonders komfortablen Doppelstocktriebzügen der neusten Generation „TWINDEXX Vario (Do2010)" des Herstellers Bombardier Transportation gefahren. Auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke sollen neue druckfeste und druckdichte Garnituren (Doppelstockwagen und Lok Typ 109 E) der Firma Skoda zum Einsatz kommen. Sie mindern in Tunneln plötzlich auftretende Druckschwankungen im Fahrzeuginneren ab.

Die neuen Fahrzeuge bestechen durch ihren hohen Fahr- und Sitzkomfort sowie innovative technische Details. Beide Fahrzeuge verfügen über Videoüberwachung, ein komfortables Innendesign und großzügig gestaltete, über den ganzen Zug verteilte Mehrzweckbereiche, um der starken Nachfrage im Pendler- und Freizeitverkehr auf der Strecke gerecht zu werden. Die Instandhaltung der neuen Fahrzeuge wird überwiegend die Werkstatt München-Pasing übernehmen.

„DB Regio Oberbayern hat mit diesem Angebot die BEG überzeugt. Besser als jeder andere waren wir in der Lage, einen hochwertigen, kundenfreundlichen und leistungsfähigen Regionalverkehr anzubieten. Neun Monate intensive Arbeit mit einem leistungsstarken Projektteam haben sich ausgezahlt. Dennoch ist der Wettbewerbsdruck in Bayern unvermindert hoch“, so Klimt.

Quelle: Deutsche Bahn AG