EK Juni 2016

Eisenbahn-Kurier 6/2016

Vorbild-Themen

  • Brennpunkt Eisenbahn – Aktuelles entlang der Schiene
  • Manege frei – der Zirkus ist da! Circus Roncalli setzt auf die Bahn
  • Streckenumbau in der Lausitz:  Ausbaustrecke Knappenrode – Horka – Zentendorf
  • Vive la Ballerine! – 99 6001 der HSB zu Gast in Frankreich
  • Einst & Jetzt – Neues Containerterminal Dortmund Nord
  • Erste Einsätze der TRAXX 3 – Neue Ellok-Generation von Bombardier kommt in Fahrt
  • Die Baureihe E 75: Stangen-Ellok in Vorbild & Modell
  • Zeitreise im Osten – 03 2155 im Fotozugeinsatz
  • Flotte für Osteuropa – die OPW-Güterwagen – Teil 1: Die Anfänge
  • Wieslauterbahn – Gute Aussichten für Ausflugsverkehre
  • Globetrotter – Güterverkehr in Portugal

Roncalli – Manege frei …

Roncalli auf Tour Foto: Bernd PiplackFoto: Bernd Piplack Am 12. April 2016 erregte ein Zirkus-Sonderzug von Wanne-Eickel nach Köln-Mülheim großes Aufsehen – nicht nur, weil ein klassischer Zirkuszug heutzutage ohnehin eine Rarität darstellt, sondern weil er zudem dampfbespannt war. Aus Anlass des 40. Geburtstags des Circus Roncalli wurde die Schienenreise in seine Heimatstadt Köln mit der preußischen P 8 (38 2267) des Eisenbahnmuseums Bochum-Dahlhausen an der Zugspitze gekrönt.

Diese ganz besondere Zugfahrt gab den Anstoß, sich beim Circus Roncalli über Hintergründe und Zukunft des Bahntransports dieses Unternehmens zu informieren. Seit 1996 ist Patrick Philadelphia, Jahrgang 1974 und Mitglied einer alten Zirkusfamilie, bei Roncalli. Der Betriebsleiter und Tagesregisseur stand uns Rede und Antwort. Als Betriebsleiter ist Patrick Philadelphia u. a. für die Transportlogistik und somit auch für die Reiseplanung, den Auf- und Abbau des Zirkus und für die Bereitstellung der Fahrzeuge verantwortlich. Die wichtigste Frage lautet, warum Roncalli als einziger deutscher Zirkus nach wie vor auf die Bahn setzt, nachdem sich alle anderen großen Betriebe der Branche komplett von der Schiene verabschiedet haben …

Streckenumbau in der Lausitz

Foto: Robin DunkelFoto: Robin Dunkel Jahrelang wirkte die Strecke Hoyerswerda – Horka magisch anziehend auf Eisenbahnfreunde. Der Grund dafür war die nahezu unberührte Alttechnik mit Formsignalen und Telegrafenleitungen in Kombination mit dieselbespannten Güterzügen auf dieser wichtigen Ost-West-Verbindung. Doch bereits seit 2010 ist die damalige Herrlichkeit zu großen Teilen Geschichte, die Güterzüge verkehren über andere Strecken und Grenzübergänge. Die Ursache ist ein umfassender Streckenumbau, der jedoch im Kernabschnitt erst vor wenigen Monaten richtig angelaufen ist.

Ziel des etwa 500 Mio. € teuren Streckenausbaus ist das Beseitigen eines 55 km langen Nadelöhrs: von deutscher Seite aus war die Strecke bis Knappenrode bereits seit 1988 elektrifiziert und zweigleisig, von Polen aus wurde der Abschnitt Węgliniec (Kohlfurt) – Neißebrücke im März 2006 ebenfalls zweigleisig elektrifiziert fertiggestellt, der polnische Bahnhof Węgliniec selbst wurde bereits 1985 an das elektrische Eisenbahnnetz angeschlossen …

Erste Einsätze der TRAXX 3

Foto: Albert HitfieldFoto: Albert HitfieldIm Dezember 2015 hatten die neuen TRAXX 3-Lokomotiven von Bombardier die generelle Deutschland-Zulassung erhalten. Im Güterverkehr sind die ersten Loks der Baureihe 187 inzwischen in Betrieb, und auch die „Last-Mile-Funktion“ wird bereits genutzt. Die Reisezugvariante der Baureihe 147 befindet sich derweil in der Inbetriebsetzungsphase.

Die französische SNCF-Leasinggesellschaft Akiem mit Sitz in Clichy erhielt am 29. Januar vier TRAXX F160 AC3 LM: 187 011 (Bombardier 2014/35132), 187 012 (2014/35133), 187 013 (2015/ 35127) und 187 014 (2015/35128), die zunächst von Kassel nach Dortmund-Obereving überführt und an die zur SNCF gehörende Captrain Deutschland übergeben wurden. Während mit den ersten drei Lokomotiven, die
das Captrain-Design tragen, zunächst umfangreiche Schulungsmaßnahmen stattfanden, diente die im Akiem-Design gestaltete 187 014 zunächst für diverse Tests …

Die Baureihe E 75 – in Vorbild und Modell

Foto: Hans Schmidt, Sammlung Hans-Jürgen WenzelFoto: Hans Schmidt, Sammlung Hans-Jürgen WenzelAls letzte Großellok mit ­Stangenantrieb beschaffte die DRG ab 1927 die Baureihe E 75. Frank Lüdecke erinnert an die E 75, die sich über vier Jahrzehnte im Betrieb be­währte und bald auch als H0-Modell von Brawa erscheint:

Der seit 1924 bei der Deutschen Reichsbahn mit 56 Exemplaren in Dienst stehenden Baureihe E 77 hafteten mehrere Mängel an. Die Loks entwickelten in Gleisbögen außerordentlich schlechte Laufeigenschaften, was häufig Brüche der Treibstangen zur Folge hatte. Zudem nahm die Laufunruhe auch auf geraden Gleisabschnitten bereits im Geschwindigkeitsbereich über 40 km/h derart unerträgliche Formen an, dass das vorgesehene Betriebsprogramm nur unter Inkaufnahme erheblicher Verschleißerscheinungen sowie einer starken Belästigung der Lokpersonale erfüllt werden konnte.

Alle Anstrengungen zur qualitativen Verbesserung des Gleislaufs der Lokomotiven (u. a. Festlegung der Treibachsen, seitenbewegliche Laufachsen mit Federrückstellung, Einbau einer Querkupplung zwischen den Drehgestellen) zeigten keine nachhaltige Wirkung…

OPW-Güterwagen – Teil 1: Anfänge und Entwicklung

Foto: Günter MeyerFoto: Günter MeyerDer OPW war der gemeinsame Güterwagenpark der ehemals sozialistischen Länder in Osteuropa, dem Gegenstück des „Ostblocks“ zum „westlichen“ EUROP-Park. Wagenspezialist Paul Scheller schildert ein Kapitel Eisenbahngeschichte aus der Zeit des „Kalten Krieges“.

Die russische Abkürzung OPW steht für „Obschtschij Park grusowych Wagonow“ und bezeichnet den gemeinsamen Güterwagenpark der ehemaligen „Ostblockländer“, also der DDR, Bulgariens, Rumäniens, Polens, Ungarns, der Tsche­cho­slo­wa­kei und der Sowjetunion.
Der OPW war das osteuropäische Gegenstück zum EUROP-Park der westeuropäischen Eisenbahnen. Der EUROP-Park wurde in den EK-Ausgaben 2/2014, 4/2014 sowie 9/2014 vorgestellt und war aus der besonderen Situation der Montan-Union zwischen Deutschland und Frankreich heraus entstanden. Wegen des offensichtlichen Vorteils eines freizügigen Wageneinsatzes über Ländergrenzen hinweg stießen sehr schnell weitere Eisenbahnen dazu. Die Ausgangssituation in den osteuropäischen Ländern war jedoch eine ganz andere. Deshalb hat der OPW auch eine andere und etwas längere Vorgeschichte …


Modell-Themen im EK 6/2016

Holzvergaser-Vomag von Weinert
Bericht über Busecker Spur-0-Tage 2016 – erstmals in Gießen
Track-Control „Analog“ von Uhlenbrock
E 75 in Vorbild und Modell
Besuch bei Brekina
Holzvergaser-Vomag von WeinertFoto: Marc Heckmann
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  • 38. Intermodellbau in Dortmund – Treffen der Modellbahner Europas
  • Brekina auf neuen Wegen – Zu Besuch beim Modellautobauer aus Teningen
  • Holzvergaser-Lkw – VOMAG 4,5 L HG als Weinert-Bausatz in H0
  • Bulliger DB-Kraftprotz: Das neue H0-Modell der V 200.1 der DB von Piko
  • Mehr „Null“ geht kaum: Busecker Spur-0-Tagen 2016 erstmals in Gießen
  • Durchblick mit Gleisbild – Track Control „Analog“ von Uhlenbrock
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V 200.1 von Piko in H0

V200.1 von PikoFoto: jsk

Piko liefert derzeit fast im Monatstakt formneue Modelle an den Fachhandel aus. Jüngste Neuentwicklung aus Sonneberg ist die DB-Diesellokomotive der Baureihe V 200.1 in H0, die zunächst in der Ursprungs­ausführung der Epoche III angeboten wird. Wir haben das Modell der bulligen Kultlok getestet.

38. Intermodellbau in Dortmund

Foto: Jürgen WisckowFoto: Jürgen Wisckow

Vom 20. bis zum 24. April trafen sich die Modellbahner in Dortmund wieder zur „Intermodellbau“, der bedeutendsten Modellbaumesse in Europa. Faszinierende Modellbahnanlagen und attraktive Präsentationen namhafter Modellbahnhersteller in Verbindung mit attraktiven Einkaufsmöglichkeiten lockten die Besucher in Scharen aus Nah und Fern.