Siemens: Desiro ÖBB cityjet vorgestellt

xIM2014110120MO 300dpiIm Werk Krefeld wurde der neue DESIRO-Triebwagen für die ÖBB vorgestellt.
Fotos: Siemens

[11. November 2014] Der österreichische Bundesminister für Verkehr, Alois Stöger, und der CEO der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), Christian Kern, präsentierten gemeinsam mit Jochen Eickholt, Bahnchef von Siemens, den neuen Regionaltriebzug vom Typ Desiro für Österreich im Siemens-Werk in Krefeld.

Derzeit wird der erste Zug im Prüf- und Validationcenter in Wegberg-Wildenrath getestet. Im Januar 2015 beginnen die Tests im Klima-Wind-Kanal des Rail Tec Arsenals (RTA) in Wien. Ab März 2015 starten schließlich die Zulassungsfahrten. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2015 geplant.

xIM2014110122MO 300dpiDie cityjet-Züge sollen in einem Jahr in Betrieb gehen.

Die ÖBB haben im Frühling 2013 auf Basis einer EU-weiten Ausschreibung neue Züge für den Nah- und Regionalverkehr bestellt. Damit modernisieren die ÖBB ihre Fahrzeugflotte weiter. Die Endfertigung für rund zwei Drittel der Züge erfolgt, wie schon bei den railjets und den Taurus-Loks, in ÖBB-Werkstätten in Österreich. Die Drehgestelle kommen vom Siemens-Werk in Graz. 31 Züge sind für den S-Bahn-Verkehr in Wien und Niederösterreich vorgesehen, 35 Züge für den Regionalverkehr in Niederösterreich, 18 Züge für den Regionalverkehr in der Steiermark und 17 Züge den Regionalverkehr in Oberösterreich.

Der ÖBB cityjet ist ein dreiteiliger elektrischer Triebzug, der in der S-Bahn-Version über 244 Sitzplätze und in der Regionalbahnversion über 259 Sitzplätze pro Zug verfügt. Bequeme Niederflureinstiege garantieren einen barrierefreien Zugang ohne Rampen auch für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen. Großes Augenmerk wird auf den Sitzkomfort gelegt: Fahrgäste entspannen sich in komfortablen, verstellbaren Sitzen mit Armlehnen und Fußstützen, eine auf die Sitzpositionen abgestimmte LED-Beleuchtung und Fahrgastinformation mit Bildschirmen im Wageninneren. Ergänzend sind Steckdosen, Tische und Fensterrollos vorgesehen. Die S-Bahnen erhalten sechs, die Regionalzüge vier Türen auf jeder Einstiegsseite. Der ÖBB cityjet erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.

Im Vergleich zu bestehenden Fahrzeugen kann die Laufleistung zwischen den Wartungsintervallen bis zu dreimal höher sein. Die Zulassung des ÖBB cityjets wird in Österreich uneingeschränkt für alle Strecken erfolgen. Er wurde technisch angepasst, um auch Begegnungen mit 250 km/h schnellen Fernreisezügen problemlos zu ermöglichen.

Ein hoher Wirkungsgrad der Antriebsanlage, elektrodynamisches regeneratives Bremsen mit Energierückspeisung, Abwärmenutzung des Antriebsystems für die Heizung der Fahrgasträume und ölfreie Kompressoren sorgen für einen effizienten und ressourcenschonenden Bahnbetrieb. Zusätzlich ist das Fahrzeug im Innen- und Außenbereich mit energieeffizienten LED-Lampen ausgestattet, eine lärmarme Vorheizanlage schützt die Anrainer, wenn der abgestellte Zug in der Nacht für die Fahrgäste aufgewärmt wird. CO2-Fühler stellen den Besetzungsgrad des Fahrzeugs fest und sorgen für eine umweltfreundliche Steuerung der redundanten Klimaanlage, ohne den Fahrgastkomfort zu beeinträchtigen. Die Triebfahrzeugführer werden durch technische Einrichtungen beim Energiesparen im Fahrbetrieb und Abstellbetrieb unterstützt.

Die ÖBB werden ab Dezember 2015 monatlich bis zu fünf Züge übernehmen und in den Dienst stellen. Im Januar 2018 soll der vorläufig letzte Zug an die ÖBB gehen. Alle Züge erhalten eine uneingeschränkte Zulassung für Deutschland, sie entsprechen den neuesten europäischen Interoperabilitätsrichtlinien (TSI).

Quelle/Fotos: Siemens Rail Systems