Ausbau der Bahnstrecke zwischen Stelle und Lüneburg fertig gestellt

1xDB101040Ashausen240310Die Ferero-WM-Lok 101 040 im Bahnhof Ashausen vor dem Umbau mit niedrigen Bahnsteigen und Fußgängerbrücke.

[10. Juli 2014] Heute haben Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, und Dr. Volker Kefer, Vorstand Infrastruktur und Dienstleistungen der Deutschen Bahn AG, den neuen dreigleisigen Streckenabschnitt zwischen Stelle und Lüneburg in Niedersachsen feierlich eröffnet.

2xDB120108Ashausen1p220412 Ashausen kurz vor der Fertigstellung mit vier Gleisen und "schönen" sechs Meter hohen Lärmschutzwänden

12xME146535BardowickBruch120211Die einstige "Rizzi-Werbelok" auf der noch zweigleisigen Strecke bei Bardowick-Bruch zwischen Radbruch und Bardowick.

3xDB151134BardowickBruch2p100213Seit ca. 2012 ist das dritte Gleis zwischen Radbruch und Lüneburg schon in Betrieb, den die orientrote 151 134 an einem kalten Februartag befährt.

13xMRCE189290Stelle240310Die für boxXpress.de fahrende 189 290 der MRCE passierte die Großbaustelle bei Stelle kurz vor Maschen.

Seit Dezember 2009 wurden in dem rund 27 Kilometer langen Abschnitt ein drittes Gleis sowie zwischen Stelle und Ashausen zusätzlich ein viertes Gleis gebaut. Rund 350 Millionen Euro investieren Bund und Bahn in den Streckenausbau, der von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Strukturentwicklung (EFRE) kofinanziert wird.

Enak Ferlemann sagte: „Ich freue mich, dass wir einen der großen Engpässe auf einer der viel befahrensten Schienenstrecken Norddeutschlands beheben konnten. Von nun an können Personen- und Güterzüge zwischen Hamburg und Hannover ungehindert nebeneinander fahren. Mit dem dritten Gleis zwischen Lüneburg und Harburg können mehr Güter von und zum Hamburger Hafen auf der umweltfreundlichen Bahn transportiert werden. Und der Nahverkehr kann deutlich verbessert werden.“

4xDB152091u115Grevelau2p260212Eine 152-Doppeltraktion in Grevelau bei Winsen, die Rodungsarbeiten sind gerade abgeschlossen. Rechts wird das dritte Gleis für die Südfahrer entstehen.

5xDB185174Winsen2p260414Blick in die andere Richtung zur Brücke von Grevelau, das dritte Gleis ist fertig und wird auch schon seit einigen Monaten befahren.

8xEfW232088Grevelau2p090813So sieht der Blick von der Brücke in Grevelau nun aus – das dritte Gleis liegt hinter der ca. 6 m hohen Lärmschutzwand für eine Wiese (!).

„Mit dem Ausbau zwischen Stelle und Lüneburg haben wir eine moderne, marktgerechte Infrastruktur für unsere Kunden geschaffen. Und um die Anwohnerinnen und Anwohner zu entlasten, investierten wir auch in umfangreichen Lärmschutz“, sagte Dr. Volker Kefer in Stelle. „Durch das dritte Gleis gewinnen wir zusätzliche Kapazitäten. Dies ist ein Plus für den Personennahverkehr in Niedersachen, der seine Angebote für die Reisenden deutlich verbessern konnte. Es bedeutet aber auch ein Plus für die Qualität im Güterverkehr der Region.“

Der Abschnitt Stelle–Lüneburg ist Teil der Bahnverbindung zwischen Hamburg und Hannover. Mit dem Ausbau wurde die Strecke fit gemacht für weiter steigende Verkehre, besonders im Hafenhinterlandverkehr, sowie für einen dichteren Takt im Regionalverkehr des Landes Niedersachsen.

Das zusätzliche Gleis zwischen Stelle und Lüneburg wurde dort gebaut, wo dies mit dem geringsten Eingriff in das Umfeld verbunden war. Rund 35 Kilometer Gleis wurden neu verlegt, dazu rund 52 Kilometer Oberleitungs-anlage errichtet. Neu gebaut oder erweitert wurden 52 Brücken und Durchlässe. Neu entstanden sind auch rund 17 Kilometer bis zu sechs Meter hohe Schallschutzwände.

9xEGRadbruch1p200311Das Empfangsgebäude von Radbruch, wo auch das Stellwerk unterbracht war. Das neue dritte Gleis führt genau an der Hauswand längst, der Bahnsteig wurde verlegt.

10xGueterschuppenRadbruch200311Abriß des ehemaligen Güterschuppens von Radbruch.

7xDB411029u081Radbruch1p021211Ein ICE T-Doppel durchfährt den Bahnhof Radbruch während des Umbaus – rechts hinten ist das Empfangsgebäude mit integriertem Fahrdienstleiterstellwerk und altem Bahnsteig zu sehen

In den Stationen Ashausen, Winsen, Radbruch und Bardowick wurden Bahnsteige neu gebaut oder erneuert. Die Betriebsleittechnik auf dem Streckenabschnitt wurde modernisiert.

Daten zum dreigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Stelle und Lüneburg
Streckenlänge: 27 km
Bauzeit:    2009-2014
Investition:    rund 350 Millionen Euro
(Bund, EU, DB, Niedersachsen)

6xDB411000Ashausen1p220412Die viergleisige "Rennbahn" zwischen Stelle und Ashausen, der ICE-T befährt das alte Richtungsgleis gen Norden. Die beiden Außengleise sind für die Regionalzüge und Güterzüge gedacht.
Gleisbau:

  • Neubau von 35 Kilometern Gleis für Tempo 200
  • Ausbau von 305.000 m³ Boden
  • Einbau von 200.000 m³ Boden
  • Neubau von 17 Kilometern Tiefenentwässerung

Brücken und Durchlässe:

  • Abriss und Neubau von einer Eisenbahn- und sieben Straßenbrücken
  • Abriss und Neubau von fünf Durchlässen
  • Ersatz einer Straßenbrücke durch eine Straßenunterführung
  • Verbreitern von 15 Eisenbahnbrücken und 17 Durchlässen

Elektrifizierung:

  • Neubau von 52 Kilometern Oberleitung
  • Neubau von 720 Oberleitungsmasten
  • Anpassung der bestehenden Oberleitung auf 16 Kilometern

Schallschutz:

  • Neubau von 17 Kilometern Schallschutzwänden bis zu sechs Meter hoch

Leit- und Sicherungstechnik:

  • Neubau von zwei elektronischen Stellwerken
  • Modernisierung des elektronischen Stellwerks Lüneburg
  • Modernisierung des Leit- und Sicherungstechnik (LZB = linienförmige Zugbeeinflussung)

Stationen Ashausen, Winsen, Radbruch und Bardowick:

  • Neubau bzw. Erneuerung von sechs Bahnsteigen mit 170 m Länge
  • Neubau bzw. Erneuerung von zwei Bahnsteigen mit 220 m Länge in Winsen

 

Quelle: Deutsche Bahn AG • Fotos: Erik Körschenhausen