Stadler Rail übernimmt Vossloh Spanien

xdrs uklightDRS Direct Rail Service bezieht von Vossloh die Eurolight-Diesellokomotiven. Foto: Vossloh

Stadler Rail baut seit über 75 Jahren Züge. Der Systemanbieter von Lösungen im Schienenfahrzeugbau hat seinen Hauptsitz in Bussnang, ein Dorf mit 438 Einwohnern im Osten der Schweiz, nahe an der Grenze zu Österreich und Deutschland. Die Stadler Rail Gruppe verfügt über mehrere Standorte in der Schweiz, in Deutschland, Polen, Ungarn, Tschechien, Italien, Österreich, in den Niederlanden, Weissrussland, Algerien, USA – und seit Anfang Januar in Spanien. Mit der Übernahme des Werkes in Valencia ist die Zahl der Mitarbeiter auf fast 7000 angestiegen. Der Umsatz der Stadler Rail Gruppe belief sich 2014 auf knapp 2 Milliarden Franken. 2015 dürffte sich der Umsatz wegen der Euro-Franken- Krise auf demselben Niveau bewegen. 2013 lag er bei 2,4 Milliarden Franken.

Mit 18 Mitarbeitern angefangen

Peter Spuhler ist Inhaber und CEO der Stadler Rail Group. Der in Sevilla geborene Schweizer übernahm das Unternehmen im Jahr 1989 als 30-Jähriger mit gerade einmal 18 Mitarbeitern und zu einer Zeit, als in Europa niemand mehr in die Schienenfahrzeugbranche investierte. Gestern begrüsste er seine 900 neuen Mitarbeiter in Valencia persönlich und hiess sie in der Stadler-Familie willkommen. „Ich bin stolz, ein so starkes Team bei Stadler integrieren zu dürfen. Ich bin mir sicher, dass wir gestärkt in die Zukunft gehen und die kommenden Herausforderungen gemeinsam meistern werden.“ Spuhler zeigte sich überzeugt, dass mit Valencia ein Unternehmen integriert wird, welches das Produktportfolio von Stadler Rail perfekt ergänzt und dem Unternehmen überdies den Zutritt zu neuen Märkten ermöglicht. „Mit Valencia sind wir neu im Marktsegment der Lokomotiven und stärken unsere Marktposition auf der Iberischen Halbinsel, im südlichen Afrika und in Südd- und Mittelamerika.“
Im Bereich der Strassenbahnen findet durch die Übernahme auch eine gewisse Konsolidierung am Markt statt – was Spuhler als eine Antwort auf die Konsolidierungswelle bezeichnete, welche die Chinesen durch ihren Mammut-Zusammenschluss von CNR und CSR zu CRRC losgetreten haben.

Iñigo Parra neu in der Konzernleitung.

Wie Peter Spuhler gestern weiter ausführte, kommt zu den fünf Divisionen der Stadler Rail Gruppe – Schweiz, Deutschland, Zentraleuropa, Components und Service – nun eine weitere Division hinzu. Die neue „Division Spanien“ wird von Iñigo Parra, CEO des Werkes Valencia, geleitet. Parra ist damit neu Mitglied der Konzernleitung von Stadler Rail. Konzernsprache bleibt Deutsch.

Züge für den längsten Eisenbahntunnel

Die bekanntesten Fahrzeugfamilien der Stadler Rail Group sind der Gelenktriebwagen GTW (600 verkaufte Züge), der Regio Shuttle RS1 (497 verkaufte Züge), der FLIRT (1128 verkaufte Züge), der Doppelstocktriebzug KISS (216 verkaufte Züge) und der Hochgeschwindigkeitszug EC 250 (29 verkaufte Züge) im Segment der Vollbahnen und die Variobahn (407 verkaufte Fahrzeuge) sowie der Tango (159 verkaufte Fahrzeuge) im Segment der Strassenbahnen. Der EC250 wird nach der Eröffnung des Gotthard-Tunnels im Frühjahr durch einen der längsten Eisenbahntunnel der Welt fahren und Frankfurt mit Mailand verbinden. Das Segment des Stadtverkehrs wird durch die Metro ergänzt (13+24 verkaufte Fahrzeuge). Des Weiteren stellt Stadler Meterspurfahrzeuge, Reisezugwagen und Lokomotiven her und ist weltweit der führende Hersteller von Zahnradbahnfahrzeugen. Weiter hält Stadler Rail Service 15 Fahrzeugflotten mit über 300 Fahrzeugen mit einer jährlichen Laufleistung von 60 Millionen Kilometern instand. Mit dem Neuzugang von Valencia und seinem Produktportfolio deckt Stadler Rail nun alle Marktsegmente im Bereich des Schienenfahrzeugbaus ausser Güterwagen und Very-Highspeed-Züge (>250km/h) ab.

Quelle: Stadlerrail